Tagesarchiv: 19. Mai 2008

biografisches schreiben und politische bewegungen

 

es sei erlaubt noch einmal einen blick auf das jubiläum der 68er zu werfen. zur zeit quellen aus allen ecken und winkeln betrachtungen zu den studentenrevolten in den verschiedenen ländern. da wird analysiert, bewertet und es werden schlussfolgerungen gezogen. wie war das damals? was hat es bewirkt? doch selten wird berichtet, wie es von einzelnen erlebt wurde, was sie dazu gebracht hat, an der bewegung teilzunehmen. die berichte erscheinen häufig distanziert und teilweise sogar sediert.

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museen, podcasts und kreatives schreiben

so ein museumsbesuch ist was feines, findet man doch gebündelte kultur an den wänden hängen oder rumstehen und kann sich zeit lassen, diese zu betrachten. und es gibt mengen von ausstellungen, die das interesse wecken. schwierig ist nur, dass viele der museen weit entfernt vom wohnort liegen und man nicht einfach mal vorbeifahren kann.

auch hier bietet das internet abhilfe. denn inzwischen bieten etliche museen podcasts an (podcasts sind kleine audiodateien oder filmchen, die im netz angesehen werden können und selbst produziert wurden). so kann man das metropolitan museum of art in new york zu mancher ausstellung hören. doch nicht nur hören ist eine möglichkeit, einzelne filme stehen ebenso zur verfügung. zu finden ist dies unter: http://www.metmuseum.org/podcast/index.asp . und selbst wenn der dollar immer schwächer wird, mal kurz für einen museumsbesuch nach new york jetten ist doch ein wenig dekadent. außerdem kann man noch folgende homepages besuchen: http://vernissage.tv/blog/  (filme über diverse ausstellungen und museen) http://museumzumhoeren.podspot.de/ (historisches museum der pfalz). diese virtuellen besuche sind eine schöne anregung für kleine kreative texte.

und dann gibt es noch die zweite möglichkeit. zettel und stift, ab ins nächste museum. sich ein kunstwerk auswählen, davor setzen oder stellen, assoziationen aufschreiben und kleine texte verfassen. um im museum kreativ schreiben zu können, sollte man dem dem personal vorher bescheid geben, sonst darf man wahrscheinlich zettel und stift gar nicht mit in die ausstellung nehmen.

spezialist auf dem gebiet schreiben im museum ist claus mischon, der fachliche leiter des studiengangs biografisches und kreatives schreiben an der alice-salomon-fachhochschule in berlin. er bietet am institut für kreatives schreiben gruppen zum thema „schreiben im museum“ und ist an einem buch darüber beteiligt: „fenster zur kunst: ideen für kreative museumsbesuche“ von claudia cremer, michael drechsler, claus mischon, und anna spall, schibri verlag. ISBN 9783928878326

schreibaufgabe (4) – ergebnis (ich schreib´s mir selbst)

Vorgegebener Textanfang:

 

es wurde wärmer. ingrid hatte sich im gartenbaumarkt viele zusätzliche pflanzen für ihren garten gekauft. sie wollte den preis gewinnen, der für den schönsten garten im wohngebiet ausgeschrieben ist. die letzten vier jahre hatte hildegard mit ihren bunten dahlien den sieg davon getragen. aber nun waren die stauden von ingrid soweit, ihre ganze pracht zu entfalten. nur ein paar lücken musste sie noch mit buntem gewächs füllen. sie hatte ihren mittagschlaf beendet, der kaffee war getrunken, die aprikosenschnitte gegessen. es konnte los gehen.

auf der terasse hatte sie schon den spaten bereitgelegt, die gartenhandschuhe und die gartenschuhe lagen daneben. sollte doch das wühlen im dreck sie nicht zu einer schmutzfinkin machen. sie stand unter der großen fichte, die umrankt war vom efeu, um die sich sprießende farne und emporschießende fingerhüte gruppierten. aber es fehlte noch ein gelber farbtupfer, der den boden bedeckt. so sollten nun die gelben annemonen ihren passenden platz finden. ingrid griff zum spaten, und grub verschiedene kleine löcher in den von wurzeln durchzogenen boden.

doch plötzlich schepperte es unter ihrem grabgerät. der boden leistete widerstand und blechern klang es herauf. ingrid blickte auf das kleine erdloch und sah einen silbrigen schimmer zwischen dem braun. sie ging auf die knie, legte den spaten beiseite und grub mit der hand. kurze zeit später hatte sie eine kleine dose aus aluminium freigelegt, die von einer beinah verfallenen kordel umgeben war. sie streifte die kordel ab und öffnete das blecherne kästchen. als ihr blick ins innere fiel, begriff sie nicht sofort. ihr wurde schwummrig vor den augen, sie setzte sich zurück und musste sich abstützen, als sie in ohnmacht fiel…

weiterführung:

 

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