einer der orte, an dem in den letzten jahren eine veränderung in bezug auf die vermittlung von schreibpädagogik zu verzeichnen ist, sind die universitäten. hat sich doch gezeigt, dass das wissenschaftliche schreiben, entweder bei fachartikeln, abschlussarbeiten oder kongressbeiträgen vielen sehr schwer gelingen und immer wieder zeitliche verzögerungen eintreten.
dabei beobachtete man, dass in den usa viele universitäten sowohl das fach „creative writing“ als eigenständiges fach anboten, dass die fachtexte aus den usa besser zu lesen waren und dass viele universitäten ihrem wissenschaftlichen personal eine schreibberatung anboten.
deutschland befindet sich bei dieser entwicklung noch in den kinderschuhen. aber immerhin bieten inzwischen etliche unis und fachhochschulen eine möglichkeit an, bei fragen zum schreiben, eine beratung aufsuchen zu können oder schreibtechniken zu erlernen. doch es ist bei uns, wie in vielen anderen bereichen weiterhin ehrenrührig, überhaupt hilfe und unterstützung zu benötigen. es herrscht gerade in den wissenschaften häufig die haltung vor, dass es firlefanz ist, sich sprachlich gedanken über den text zu machen, hauptsache die wissenschaftlichen erkenntnisse sind richtig. deshalb versuchen sich weiterhin viele schreibende wissenschaftler durchzubeissen und suchen keine hilfe. deshalb erscheinen leider auch immer noch texte, die schwer verständlich sind, und dies nicht aufgrund ihrer komplizierten materie.
das kreative schreiben bietet sich vor allen dingen in bezug auf ideensammlung, strukturierung und ausformulierung der texte an. allein die gliederung lässt sich über ein cluster oder mehrere vorab ein wenig konzipieren. auch das mindmapping greift immer stärker um sich, um den gedanken eine struktur zu geben. bei den formulierungen kann mit verschiedenen schreib- und assoziationstechniken eine verständlichere form, teilweise auch ausdruckstärkere form gefunden werden.
die angelsächsischen länder unterscheiden sich vor allen dingen in bezug auf die grundhaltung gegenüber der wissenschaft. in deutschland steht bei wissenschaften vor allen dingen die ernsthaftigkeit im vordergrund, bei angelsächsischen einrichtungen oft eher die entwicklung und die entdeckung. vielleicht kann auch in diesem zusammenhang die schreibpädagogik einen entkrampfenden einfluss haben.