Tagesarchiv: 30. Mai 2008

schnickschnack (18)

krimiautorInnen aufgepasst, die „netz-depeschen“ der süddeutschen zeitung haben einen schönen link veröffentlicht. dabei handelt es sich um die archive des old bailey, eines gerichts in london. es gibt eine seite, die die gerichtsverfahren der letzten jahrhunderte zur verfügung stellt.

dabei handelt es sich meist um kurze reporte darüber, was in den verfahren verhandelt wurde. diese reporte wurden in zeitungen veröffentlicht, um sozusagen gewaltpräventiv zu wirken. ob dies wirklich funktioniert, gibt die homepage nicht her. aber sie bietet viele verschiedene suchfunktionen.

es kann nach namen, nach straftat, nach jahreszahl, nach urteil, bis zur todesstrafe, sortiert werden. und dann nachgelesen werden, was den angeklagten vorgeworfen wird, was die zeugen ausgesagt haben und wie die strafe ausfiel. eine sammlung an kriminellen und weniger kriminellen energien (alle natürlich auf englisch), die eine hübsche anregung für den nächsten krimi sein können. gleichzeitig können teilweise die original-dokumente angeschaut werden. und es kann beobachtet werden, wie sich die rechtsprechung über die jahrhunderte veränderte. die seite „the proceedings of the old bailey, 1674-1913“ sind zu finden unter: http://www.oldbaileyonline.org/

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schreibtechnik (10)

sie kennen diese geschichten, die verschachtelt sind, und man fragt sich am anfang, was soll das? doch stück für stück nähern sich die verschiedenen stränge einander an, bis sie entweder mitten in der geschichte oder am ende aufeinandertreffen und einem plötzlich klar wird, dass sie etwas miteinander zu tun haben.

so etwas gibt es auch als film. einer der besten und gewaltigsten ist „magnolia“ mit tom cruise in einer grandiosen rolle. nun, es muss ja nicht gleich ein ganzes epos werden mit dutzenden verschiedenen erzählsträngen. doch die übung einmal einen collagenhaften text zu schreiben, ist es wert, ein gefühl für die zusammensetzung verschachtelter geschichten zu bekommen.

entweder sie überlegen sich eine zentrale startszene oder endszene. gut wären mindestens zwei protagonistInnen, zum beispiel „mann trifft frau in der bar“. und nun überlegen sie sich, was in der stunde hinterher oder vorher, beide jeweils erlebt haben. schreiben sie zwei getrennte geschichten darüber. also, was erlebt die frau eine stunde lang und was erlebt der mann eine stunde lang. nur eines sollte beiden geschichten gemeinsam sein, sie treffen sich am anfang oder ende in der bar.

wenn sie beide geschichten fertig haben, nehmen sie entweder ihr schreibprogramm des computers oder eine schere und schneiden die geschichten auseinander zum beispiel an den absätzen. setzen sie alles wieder zusammen, so dass eine geschichte daraus wird. das können sie mit noch viel mehr protagonistInnen machen. und der weg zu „magnolia“ ist nicht mehr weit.

übrigens können sie noch ganz andere dinge miteinander kombinieren. bilder, gespräche, zeitungsausschnitte, wichtig ist nur, dass sie irgendwann ihre erzählstränge einmal kurz zusammenführen.

web 2.4 – lycos iq

gemäß dem motto: „es gibt keine dummen fragen, es gibt nur dumme antworten.“, bietet das web 2.0 eine seite, die viele fragen, die menschen so haben können, sammelt und anderen menschen die möglichkeit gibt diese fragen zu beantworten. 

und es zeigt sich mal wieder, wie so häufig im internet, wir sind alle gar nicht so dumm, man muss uns nur die möglichkeit geben miteinander zu kommunizieren. schon kann beinahe jede frage beantwortet werden. wenn jemand also eine frage loswerden möchte, die er schon immer einmal gelöst bekommen wollte (warum zum beispiel früher bei der bindenwerbung die testflüssigkeit immer blau war?) findet sich bestimmt jemand, der eine antwort darauf weiß. alle fragen und antworten werden auf der seite gesammelt. inzwischen ist eine ansehnliche datenbank entstanden, sortiert nach rubriken und allen anderen möglichkeiten, die manche frage beantwortet.

noch fragen? nein? ach so, die homepage von lycos iq ist zu finden unter: http://iq.lycos.de/