das büchlein, die zettel, der stift sollten eigentlich immer dabei sein. wer im laufe der zeit das kreative schreiben kennengelernt hat, kann es nicht mehr lassen, ein wenig aufmerksamer durch die welt zu gehen.
man merkt sich plötzlich außergewöhnliche begebenheiten, schräge dialoge oder kleinigkeiten, die einem über den weg laufen und die man früher gar nicht wahrgenommen hätte. denn aus allem könnte einmal eine geschichte werden. leider spielt einem das kurzzeitgedächtnis gern ein schnippchen. bis man zuhause ist oder endlich an einen zettel und einen stift kommt, hat man wieder vergessen, was passiert ist.
darum kann es hilfreich sein und ist es kein zeichen von intellektualität und snobismus, wenn man immer zettel und stift dabei hat. es ist dabei ähnlich wie beim fotografieren. die situation sollte möglichst schnell festgehalten werden, sonst ist das bild weg. und im laufe der zeit sammelt sich ein pool von ideen an. das beste wäre es natürlich, wenn diese ideen schon geordnet und abrufbar entweder auf karteikarten, im computer oder in büchern stünden. doch das gelingt häufig nicht. so haben all die kreativen schreiberInnen meist ein häuflein oder einen berg von ideensammlungen, die sie in einer schublade oder einem schränkchen, in kartons und kisten aufbewahren und auf die sie immer mal wieder einen blick werfen, wenn eine neue geschichte entstehen sollte oder eine schreibaufgabe zu entwerfen ist.
denn auf den zufall zu hoffen, man erlebe etwas in dem moment, in dem etwas zu schreiben ist, das eine geschichte ergeben kann, sollte man nicht vertrauen. es fällt einem auch nicht immer spontan etwas ein, das man verwenden könnte. um sich vor dem leeren blatt zu bewahren, ist so eine ideensammlung etwas wunderbares. ein chaos in der sammlung kann auch ein kreatives chaos sein, wenn das mit dem büchlein nicht so richtig klappt. nur keine angst davor.