Tagesarchiv: 14. Juni 2008

schreibpädagogik und tabu

 

über was darf in schreibgruppen geschrieben werden? über alles! das klingt für viele zu weitgehend. doch es ist in schreibgruppen üblich, nicht den inhalt zu bewerten, sondern, die frage, wie eine geschichte, ein text wirkt. das wird normalerweise beim feedback rückgemeldet. sicherlich kann dabei mancher text die eigenen grenzen und tabus überschreiten. hier kann aber im feedback bemerkt werden, inwieweit zum beispiel die provokation als effekthascherei daher kommt oder eindringlich wirkt und ihre wirkung nicht verfehlt hat.

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zeitzeugengeschichte-homepage und lebensgeschichten

hier ist dann auch schon die erste seite, die dieses jahr einen grimme-online-award erhalten hat. dabei handelt es sich um eine seite, die aus interviews mit zeitzeugen besteht. vor allen dingen mit menschen, die das dritte reich miterlebt haben. das besondere an dieser seite ist, dass die interviews schülerInnen geführt haben und sie so bearbeitet haben, dass sie ins internet gestellt werden können.

dort sind sie nachzulesen, zu hören und weitere informationen zu bekommen. dieses projekt erscheint umso wertvoller, je weniger zeitzeugen aus dieser zeit noch leben. letztendlich waren auch die vielen verschiedenen zeitzeugenprojekte mit ein auslöser für die weitere etablierung des biografischen schreibens.

doch besonders sinnvoll finde ich, dass vor allen dingen junge menschen, menschen erleben, die unter ganz anderen lebensbedingungen aufgewachsen sind, vielfältige lebensgeschichten haben und davon erzählen. es ist noch einmal ganz anders ein buch über bestimmte lebensgeschichten zu lesen oder einer leibhaftigen person gegenüberzusitzen und von ihrem leben zu hören. bei solchen kontakten besteht auch immer die möglichkeit nachzufragen und zu diskutieren. sicherlich eine wunderbare ergänzung zum geschichtsunterricht. die homepage ist zu finden unter: http://www.zeitzeugengeschichte.de/

übrigens brachte in diesem zusammenhang die süddeutsche zeitung in ihrer letzten wochenendausgabe ein lange interview mit der schriftstellerin judith kerr, die berühmt wurde durch ihr buch „als hitler das rosa kaninchen stahl“. das buch ist sehr zu empfehlen, da es die erlebnisse eines mädchens in der zeit des dritten reiches schildert. judith kerr sagte, sie habe das buch auch für ihre kinder geschrieben, damit sie wüssten, was sie erlebt habe. der versuch ist gelungen und auch ein beispiel für biografisches schreiben.

das adolf grimme institut und grimme online-award

das adolf grimme institut ist bekannt für medienwissenschaften und vor allen dingen für die „grimme-preise“. dabei werden preise vergeben für herausragende leistungen im tv. in verschiedenen rubriken wie „information“ oder „kultur“ wählt eine jury aus eingereichten arbeiten und vorschlägen die besten leistungen des jahres.

in den letzten jahren ist ein weiterer preis dazu gekommen der „grimme online-award„. es ist eigentlich nicht nur ein preis, sondern es sind mehrere auszeichnungen, die wiederum in verschiedenen rubriken vergeben werden. zu jeder preisverleihung gibt es eine ausführliche begründung der jury. das macht die grimme-preise so anerkannt. die meisten verleihungen zeugen von einer jury, die sich viele gedanken gemacht hat und einen hohen anspruch an die eigenen auswahlkriterien hat.

im bereich des internet liegt der schwerpunkt auf anspruchsvolle formen der kommunikation aber auch der präsentation. so wurde dieses jahr (am 11ten juni) die homepage „literaturport“ für berlin-brandenburg ausgezeichnet (siehe links auf der rechten seite dieses blogs). aber auch noch viele andere seiten. einzelne werde ich im laufe der zeit hier noch einmal vorstellen.

informationen über das adolf grimme institut, die verschiedenen preise und die begründungen der jury sind hier zu finden: http://www.grimme-institut.de/html/