web 2.0 und macht

 

es wäre ein trugschluss zu glauben, das internet sei ein hort der offenheit und der demokratie. die zeiten sind schon lang vorbei, wenn es sie jemals gegeben hat. die neue version das web 2.0 ist inzwischen zu einem mächtigen apparat angewachsen und wird immer mächtiger.

doch gleichzeitig ist eine konzentration der verfügung über zugänge und suchmaschinen festzustellen. eine tatsache, die bei der produktion von computern kritisiert wird, im netz aber meist hingenommen wird. die macht basiert zum teil auf klickzahlen, zum teil auf dem werbe- und verkaufswert. spielt man zum beispiel einmal alle suchmaschinen, die man finden kann, mit ein und demselben begriff durch, fällt einem auf, dass sich viele der suchmaschinen an google oder an yahoo orientieren. daneben gibt es kaum etwas. nimmt man dann noch technorati dazu, als zentralverwalter der tags und inzwischen alexa.com als verwalter des internetverkehrs, wiederum verbunden mit amazon, dann hat man schon ein großes machtpotential zusammen.

schaut man sich dann noch die nutzungsbedingungen zum beispiel von studivz und facebook an, dann landet man in katalogen von verhaltensmaßregeln, die jeden jungen menschen aufschreien ließen, wenn sie von ihren eltern erlassen worden wären. doch das wird hingenommen, akzeptiert und sich dem unterworfen.

das interessanteste an der entwicklung ist, dass eigentlich die nutzer das internet durch ihre beständige arbeit an ihren blogs, ihren cms-seiten, ihren profilen, interessant und nutzenswert machen. vermarktet werden die ergebnisse aber von anderen. teilweise wird eingenommenes geld zwar an die nutzer zurückgegeben, doch auch hier zählen klickzahlen und nicht unbedingt qualität.

so ist das internet eigentlich schon wieder eine riesige blase, die zwar manches kostenlos zur verfügung stellt (nicht zu vergessen müssen computer und zugang aber erst einmal finanziert sein), sie aber für ihre zwecke nutzt. und wer transparenz erwartet, der sieht sich in vielen bereichen getäuscht. so werden die eigentlich ordnungskriterien der such- und bewertungsmaschinen nicht offen gelegt. es wird zwar auf der einen seite versuch spam zu verhindern, auf der anderen seite aber werden bestimmte formate gepusht. je nach image des jeweiligen anbieters.

und es wird dadurch meinung gemacht. meinung, die im ranking potenziert wird und sich sehr schnell auf der welt verbreitet. kritische haltungen demgegenüber müssen aber gesucht werden. viel häufiger kritisieren sich die user gegenseitig, seltener ihre anbieter. foren lassen sich seitenlang über technische bugs oder weiterentwicklungen aus, wenig aber über die hintergründe der konzentrationsbewegungen in der verwaltung und verschaltung des internet. und kartellämter lassen gewähren. eine interessante entwicklung, die der nachfrage bedürfte.

 

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