viele jahre wurde autismus als geistige behinderung begriffen, die meist kinder und jugendliche in einer eigenen welt leben lässt, aus der sie nicht mehr herausfinden und sie somit unfähig zur kommunikation machen.
vor etlichen jahren entwickelte sich der versuch, diesen menschen durch unterstützung am computer das schreiben zu ermöglichen. inzwischen wird die vorgehensweise „gestützte kommunikation“ genannt. am bekanntesten wurde durch diese schreibweise der berliner birger sellin, einer der ersten autisten, der mit hilfe von gestützter kommunikation versuchte, seine innere verfasstheit nach außen mitzuteilen.
diese form der kommunikation wurde lang angezweifelt, da von sogenannten „stützerInnen“ die hand beim tippen an der tastatur geführt wird. es zeigte sich aber im laufe der zeit, dass der versuch, die verfassten texte den stützerInnen zuzuschreiben, nicht gerechtfertigt war. ab diesem moment war das erstaunen groß, wieviel autisten in ihrer umwelt wahrnahmen und vor allen dingen in eine eigene sprache bringen konnten. auch die qual eines autisten, dem die selektion der außenwahrnehmung beinahe unmöglich ist, wurde verständlicher.
es gibt weiterhin diskussionen um die gestützte kommunikation, aber insgesamt finden inzwischen in deutschland an vielen orten schulungen und vorträge zu diesem thema statt. zudem haben sich eine art von schreibgruppen gebildet, das heißt, stützerInnen treffen sich zum austausch über die gemachten erfahrungen. eine umfassende homepage zu diesem thema findet sich bei der vereinigung der stützerInnen hier: http://www.fc-netz.de/
wer mehr zu den texten erfahren möchte, sollte im internet nach inzwischen veröffentlichten büchern von autisten suchen. und generell wird sicherlich die diskussion weitergeführt werden, ab wann gestützte kommunikation auch zu einer überforderung der autisten führen kann. doch dies ist eine generelle pädagogische diskussion, wieweit der ehrgeiz von eltern oder angehörigen lernende unter druck setzt.
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