als schreibidee wurde hier schon einmal das dialogische schreiben verwendet. wenn sich also zwei menschen gegenübersitzen und einen schriftlichen dialog verfassen. werden diese dialoge dann vorgelesen, kann sich schnell herausstellen, dass sie sehr gestelzt klingen. ähnlich kann es aussehen, wenn man allein einen dialog verfasst. es ist gar nicht so einfach, die gesprochene sprache in geschriebene zu überführen. denn dialoge leben von auslassungen. am schönsten zeigt sich dies, wenn man transkripte von interviews anfertigt. plötzlich merkt man, wie wenige worte beim reden verwendet werden.
um in das schreiben eines dialogs reinzukommen, kann man sich entweder in eine diskussionsrunde mit guten freunden setzen und die gespräche einmal mitschreiben oder man setzt sich mit jemandem aus der schreibgruppe zusammen und führt einen mündlichen dialog, den man gleichzeitig notiert.
ersteres kann wegen der geschwindigkeit der gespräche schwierig werden. man sollte schon stenografieren können und selbst das kann noch zu langsam sein. man kann fragen, ob man die diskussion aufzeichnen darf, um sie später zu transkribieren. dabei sollte man aber nicht nur auf die worte achten, sondern auch auf den tonfall, der bei einem schriftlichen dialog eventuell umschrieben werden muss.
bei zweiterem hat es den vorteil, dass man satz für satz sprechen kann und dann gleich gemeinsam notiert. hier muss nur aufgepasst werden, dass man wegen des aufschreibens nicht zu gestelzt spricht, sondern versucht einen natürlichen tonfall beizubehalten.
sind keine anderen menschen zu hand, um dialoge zu üben und zu beoachten, dann hilft nur eines: den dialog erst einmal schreiben und sich selbst anschließend laut vorlesen. in diesem moment fällt einem häufig auf, wie verkrampft es klingt. zudem sollte man gleich den tonfall mit vorlesen, den man sich vorgestellt hat.
im laufe der zeit bekommt man ein gespür dafür, wie dialoge im realen leben klingen und wie sie beim schreiben umgesetzt werden können.
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