kreatives schreiben und reden schreiben

reden zu schreiben ist meist ein kompliziertes unterfangen, vor allen dingen, wenn man nicht so genau weiß, wie das publikum drauf ist. deshalb verzweifeln redenschreiberInnen nicht selten schon am anfang. kreatives schreiben kann das redenschreiben nicht ersetzen, aber es kann mit seinen verschiedenen techniken der rede eine gewisse gelassenheit und ein prise humor geben. es gibt nichts schlimmeres als nicht enden wollende langweilige reden oder vorträge.
wenn im vorfeld schon einmal geklärt wurde, an welches publikum sich die rede richten soll, besteht der zweite schritt darin, für sich selbst zu klären, was man eigentlich rüberbringen möchte. dazu bieten sich entweder das cluster oder diverse assoziationstechniken an, die hier im blog schon unter „schreibtechniken“ vorgestellt wurden. nachdem ich für mich geklärt habe, was ich rüberbringen möchte, sollte ich noch klären, wo die no-go-areas bei meinem publikum liegen. manchmal kann schon ein einziger satz das publikum veranlassen, sich gegen die rednerInnen zu wenden. hier unterscheidet sich das redenschreiben sehr vom kreativen schreiben. reden können nicht ohne inneren zensor geschrieben werden. sie können stilistisch aufgelockert werden, aber frei assoziierend gehalten werden. um eine auflockerung zu erhalten und eventuell neue zusätzliche gedanken zu generieren empfehlen sich mehrere durchgänge des freewriting zum geplanten thema. dadurch ergeben sich manchmal schon formulierungen, die man direkt übernehmen kann oder, die ein wenig abgewandelt in den text einfließen können.

am wichtigsten scheint es aber, verbal die rede so zu halten, dass die zuhörerInnen auch weiter folgen. das hat viel mit der stimme und dem timing einer rede zu tun. ausprobieren lässt sich dies in zwei varianten. die eine, auch wenn es unangenehm scheinen mag, ist es, die rede selbst laut vor dem spiegel zu halten. hier kann man ein wenig darauf achten, ob die sprache auch einen rhythmus hat, der kurz, knapp und betont ist. die andere variante besteht darin, die rede bekannten vorzusprechen, die möglichst keine ahnung von der materie haben. sie werden sagen können, ob die gedankengänge in so einfache worte gefasst sind, dass ihnen jede(r) folgen kann.


reden dürfen meist eine prise humor enthalten. sie sollten aber nicht so wirken, wie wenn es einen anfangswitz und einen schlusswitz gibt, die losgelöst vom rest vorgetragen werden. und das allerwichtigste: viele menschen denken, das beste sei eine frei vorgetragene rede oder zumindest nur stichworte auf zetteln. sind aber angst und aufregung so groß, dass man ins stocken gerät und „ähs“ den text durchziehen, dann empfiehlt es sich eher, alles abzulesen, dafür aber im vorfeld betonung und geschwindigkeit öfter zu üben.

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