Tagesarchiv: 7. September 2008

ergebnisse der schreibaufgabe (12)

aktuelle anlässe machten es mir leicht einen text für die schreibaufgabe zu verfassen:

„schön mit ihnen gesprochen zu haben. das macht 2.50 euro bedienzuschlag.“

scheisse, ich seh doch jetzt schon, dass der auf krawall gebürstet ist. wie ich sie kenne, diese kunden, die bahn fahren aber gleichzeitig etwas zu kritisieren haben. nun, ganz ruhig martin, du regst dich nicht auf. er wird sich aufregen, du nicht. immer schön freundlich. mein magengeschwür zwickt. was bildet der sich ein. ich soll nichts sagen. er möchte den bedienzuschlag sparen. bin ich denn ein automat? er hat schon alle züge rausgesucht. wozu sitz ich eigentlich hier? vorsicht, der blutdruck steigt. immer denken: „du bist hier der boss! du bist hier der boss!“ lächeln und eintippen, was er dir sagt. alles schön langsam. siehst du, du hast ihn in der hand. er hat es eilig und wird nervös. so, so , du willst keinen bedienzuschlag zahlen. dann dauert es eben ein wenig länger.

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schreibidee (50)

ein kleines jubiläum, die fünfzigste schreibidee. zum einen wird es zeit, alle schreibideen zu bündeln. das wird morgen geschehen und somit nach beinahe sechs monaten bloggen einen vielfältigen pool allen interessierten zur verfügung zu stellen. zum anderen bietet die 50 die chance das „jubiläum“ als schreibidee aufzugreifen. hat jubiläum was mit „jubel“ zu tun, ist es an der zeit jubilierende texte zu verfassen. das lässt sich in der schreibgruppe ganz schön umsetzen. die teilnehmerInnen überlegen sich, welcher mensch in ihrem sozialen umfeld sie begeistert, fasziniert oder erfreut. dem möchten sie etwas zurück geben.

dazu gibt es verschiedene möglichkeiten. zum einen kann die schreibanregung gegeben werden, eine dieser typischen jubilarsreime zu verfassen, die die anderen am schluss hochleben lassen. also eine überspitzte, gereimte variante der ode, die keine übertreibung auslässt.

die andere wäre, einen dankestext an die ausgewählte person zu verfassen, ohne die person zu erwähnen oder näher zu beschreiben. nur den dank auszudrücken aus der eigenen perspektive. was hat einem selber der persönliche kontakt zu dem begeisternden menschen gebracht, welche entwicklung  hat man dadurch erfahren. diese anregung geht in die richtung des biografischen schreibens und kann einhergehen mit lebenshöhepunkten.

und es besteht die möglichkeit, sich selbst zum jubilar zu machen. was findet man an sich selbst toll und erwähnenswert. das fällt sicherlich vielen nicht sehr leicht, ist es doch gesellschaftlich verpönt, da „eigenlob stinkt“. genau darum kann es einmal hilfreich sein, den inneren zensor zu überwinden und sich in einem text ausführlich zu loben. denn es wird nicht nur zu selten generell gelobt, es werden viel zu selten eigenlobe ausgesprochen oder geschrieben. diese schreibanregung hat schon beinahe einen therapeutischen effekt, der das selbstwertgefühl ein wenig stärken kann. hier erscheint es sinnvoll, den text auch den anderen vorzustellen. die anregung kann sich auch auf die frage, was findet man an den eigenen texten gut, konzentrieren. also jubel über die eigene schreibe.

denn in dem ganzen trubel

jubel, nichts als jubel 😛