organisierte geldvernichtung – ein kommentar

vorab die bemerkung, weshalb in einem blog zur schreibpädagogik ein kommentar zur wirtschaftsentwicklung auftauchen muss: es gibt prozesse und gesellschaftliche veränderungen, die alle beeinflussen. die sogar einfluss auf weitere handlungen und lebenskonzepte haben können. es gab schon einmal einen börsencrash, der alle damit verbundenen nationen verändert hat und das gesellschaftliche gefüge durcheinander brachte. das was zur zeit passiert ist dazu angelegt, dimensionen anzunehmen, die konsequent unterschätzt oder heruntergespielt werden.

also sei kurz genauer hingeschaut. eine lehre, die eigentlich aus dem schwarzen freitag anfang letzten jahrhunderts zu ziehen war, ist die problematik großer konzerne, monopolartiger zusammenschlüsse und unberechenbarer reaktionen an der börse gewesen. das geld wurde abgewertet und vernichtet. die spirale war nicht mehr zu stoppen. in den letzten jahren ballten sich wieder interessen und industrien zusammen. die märkte werden von einigen großen konzernen und banken verstärkt beeinflusst und kontrolliert. aber niemand reagierte. selbst das kartellamt ließ immer mehr zusammenschlüsse zu. dazu kam die seit jahrzehnten andauernde grundhaltung, vor allen dingen in der wirtschaftsfreundlichen politik, von der selbstregulation der märkte und der allmacht der wirtschaftswissenschaftler. man glaubte wirkliche, es werde unerschöpfliches wachstum geben. dass dies auf tönernen füßen stehen muss wurde ignoriert. wer wiederum die g-8-gipfel kritisierte, da er der verknüpfung von macht und markt nicht vertraute wurde beinahe als staatsfeind betrachtet. doch das misstrauen war, wie schon öfter, berechtigt.

und jetzt? jetzt trifft es vor allen dingen die, die den verheissungen vertraut haben oder auch vertrauen mussten, da sie nicht anders konnten. gerade in den usa, aber auch bei uns vermehrt, wird den bürgern nahegelegt ihre rente mit fonds und spekulationen an der börse zu sichern und aufzustocken. so haben sie ihr leben lang gearbeitet und sehen gerade zu, wie an den börsen durch hysterische makler ihre absicherung vernichtet wird. angeblich sind heute an der new yorker börse bei einem kurssturz des dowjones um 770 punkte ungefähr 1,2 billionen dollar verloren gegangen. anders geschrieben, der wert der ware, der in die aktienkurse eingeht, also somit der wert der zur verfügung gestellten arbeitskraft ist von maklern schlagartig abgewertet worden.

und es beten immer noch manager einem vor, dass die märkte frei bleiben müssen. hier verfügt eine minderheit über den wert der arbeit inzwischen der ganzen welt. dazu noch über den wert der immobilien, der zinsen und der höhe der kredite. je weniger gesellschaftliche solidarität gesetzlich verankert ist, je mehr die soziale versorgung privatisiert wird, um so stärker werden die menschen abhängig von den finanzmärkten. nur kannten die nie eine moral.

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