Tagesarchiv: 12. Oktober 2008

kreatives schreiben und lust

viel zu selten wird hier dargestellt, wie viel spass und lust das entdecken der eigenen kreativität bereiten kann. das mag nun sehr euphorisch und edel klingen, aber vielen menschen wird erst, wenn sie sich einmal einer kreativen tätigkeit hingegeben haben, bewusst, wie wenig sie in ihrem alltag eigene ideen und fantasien einbringen können.

so bekommt das kreative schreiben einen beinahe körperlichen moment, da nach dem schöpfen aus dem eigenen ideenpool und der eigenen fantasie, eine form von erschöpfung eintritt, die zu spüren ist. doch die erschöpfung unterscheidet sich gravierend von dem gefühl nach getaner lohnarbeit müde und gestresst zu sein. der lustfaktor spielt bei kreativen prozessen eine wichtige rolle, was bedeutet, dass man sich nicht nur erschöpft sondern in gewisser weise auch befriedigt fühlt. womit das zu tun hat ist schwer zu ergründen. vielleicht mit dem gefühl, relativ nah bei sich selbst, also den eigenen bedürfnissen zu sein. oder auch nur mit dem gefühl, etwas ganz allein oder zusammen mit anderen geschaffen zu haben, das nicht vorgegeben und vorgeschrieben war.

und es spielt bestimmt auch die eigene überraschung, was sich aus kleinen aufgaben und schreibanregungen alles ergeben kann, eine rolle. denn vor einem kreativen schreibprozess lässt sich nie sagen, was eigentlich entstehen wird. die ideen und gedanken entstehen erst während des schreibens. dabei handelt es sich um eine vorgehensweise, die im alltag nicht gern gesehen ist. nämlich zu sagen, schauen wir doch einmal, was im laufe der zeit aus den vorgaben entsteht. heute wird alles strukturiert, geplant und gezeitet. das macht in vielen zusammenhängen sinn, da sonst die komplexe welt nicht ineinanderspielen könnte. und doch ist ein regelmäßiger ausbruch aus der sicher und starren welt, ein angenehmer versuch die anderen seiten der eigenen existenz zu erkunden.

das mag jetzt sehr edel klingen. doch erinnern sie sich einfach einmal an ihre entdeckungstouren und diversen spiele als kind. so ähnlich fühlt sich für viele der prozess des kreativen schreibens an. lust darauf bekommen?

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schreibidee (60)

 

so, dieses mal wird es anspruchsvoll 😉 . die idee ist eine kombination aus aphorismus und akrostichon. es kann zum beispiel in den schreibgruppen aufgefordert werden, einen aphorismus zum nächsten treffen mitzubringen. laut geo-themenlexikon ist ein aphorimus ein „knapper, in sich geschlossener, prägnant und pointiert formulierter sinnspruch oder aussagesatz in prosa, der eine überraschende einsicht vermittelt und zum nachdenken anregt„.

nun wird der mitgebrachte aphorismus auf einem blatt papier auf der linken seite senkrecht untereinander notiert und die teilnehmerInnen der schreibgruppe werden aufgefordert, zur aussage und zu jedem buchstaben passend ein wort zu finden und zu notieren. also ein akrostichon zu dem gesamten aphorismus zu bilden. aus dieser kombination können entweder neue aussagesätze, gedichte oder assoziationen entstehen, die die idee des aphorismus aufgreifen.

so kann aus dem aphorismus „demokratisch heisst jedermanns sklave sein dürfen“ von karl kraus folgendes entstehen: Weiterlesen

web 2.0 und prêt-à-porter

die mode goes web. schon lang gibt es die möglichkeit, von verschiedenen modelabels einen überblick über die neue saison im internet zu erhalten. und viele modelabels haben auf ihren seiten auch filme zur neuen mode oder von den großen modeschauen der saison. doch wie die süddeutsche zeitung in ihrer wochenendausgabe vom 11ten/12ten oktober berichtet (seite v von johannes thumfart), gibt es nun die ersten modeschöpfer, die ihre modenschau ausschließlich im internet präsentieren.

victor & rolf“ bieten auf ihrer homepage einen laufsteg in einem kleinen palast. kein publikum sitzt in diesem computergenerierten gebäude und es wird ausschließlich für die besucherInnen der seite die modenschau gezeigt. für die modemacher hat es den vorteil, dass die schau mit nur einem model gestaltet werden kann. außerdem bietet der computer natürlich beim erstellen der seite noch manchen effekt, wie zum beispiel die wandernde erleuchtung des laufstegs in der geschwindigkeit des models. ansonsten ist alles da: anspruchsvolle mode, diverse accessoires und schmuck, anscheinend von „swarowski“ in zusammenarbeit mit den modeschöpfern entworfen und  erstellt. und wenn man genau auf das startbild des palastes schaut, dann findet man noch zusätzliches, das angeklickt werden kann. das ist nicht ganz „second life“, aber eine interessante art seine eigene mode zu präsentieren. zu finden ist die seite unter: http://www.viktor-rolf.com/_en/_ww/index.htm