so wie es ein traum sein kann, einmal eine woche zur verfügung zu haben, um bücher zu lesen, so kann es auch der immerwährende wunsch sein, genug zeit zum schreiben zu haben. das ist natürlich eine frage der persönlichen zeitmanagements und der eigenen prioritätensetzung. es ist aber ebenso eine frage des angebots. zumindest dann, wenn man nicht ausschließlich für sich allein schreiben möchte, sondern die teilnahme an schreibgruppen bevorzugt.
hier sind die angebote sehr verschieden. es gibt zum beispiel die schreibreisen, die es einem ermöglichen, sich dem alltag zu entziehen, um in einer anderen umgebung möglichst viel zeit mit anderen menschen schreibend zu verbringen. oder es gibt schreibgruppenangebote von einer woche, die es einem im urlaub oder in den ferien ermöglichen, sich einmal ausschließlich dem schreiben zu widmen. der vorteil von veranstaltungen in einem großen zeitrahmen ist es, dass während dieser zeit, leichter schreibanregungen oder konzepte beständig weiterentwickelt werden können. im gegensatz zu wöchentlich wiederkehrenden terminen muss nicht immer wieder neu gestartet werden, sondern die teilnehmerInnen der veranstaltungen wissen noch genau, was als letztes gemacht wurde. das birgt große chancen für eine intensive bearbeitung eines themas.
auf der anderen seite kann die lange beschäftigung mit einem thema für manche teilnehmerInnen beinahe zu intensiv werden. da ist es als leitung einer solchen schreibgruppe wichtig, immer wieder auflockerungen einzubauen, um die schreibenden nicht zu überfordern, ganz abgesehen davon, dass auch die anleitung anstrengend ist. zudem spielt es eine größere rolle, wer mit einem die intensive arbeit in einem großen zeitrahmen absolviert. finden sich zum beispiel bei einer schreibreise menschen, die einem recht unsympathisch sind, dann kann die zeit auch recht anstrengend werden. es sollte also immer wieder die möglichkeit des persönlichen rückzugs geben.
aber alles in allem ist es natürlich ein paradiesischer zustand, über einen längeren zeitraum mit interessierten an einem schreibprojekt zu arbeiten. ob man an einer dementsprechenden veranstaltung teilnimmt hängt im hintergrund natürlich auch wieder vom persönlichen zeitmanagement und der eigenen prioritätensetzung ab. doch man sich sicher sein, dass andere teilnehmerInnen ähnliche prioritäten haben, sonst würden sie nicht teilnehmen. und das ist die ideale voraussetzung für ein intensives erlebnis. sollten sich keine angebote finden, die einem interessant erscheinen, dann besteht immer noch die möglichkeit, sich selbst in einsame klausur zu begeben und zu schreiben, zu schreiben, zu schreiben …