Tagesarchiv: 8. November 2008

kreatives schreiben und textsammlung

wer sich regelmäßig dem kreativen schreiben hingibt, erhält in kurzer zeit eine gehörige sammlung von selbstgeschriebenen texten, die immer unübersichtlicher wird. viele lassen sich dazu verführen, im laufe der zeit eine ganze menge kreative produkte wegzuschmeissen. das ist schade, da die archivierung der eigenen ideen manchen vorteil hat.

so kann man bei ideenlosen momenten auf älteres zurückgreifen, dass inhaltlich weitergeführt werden kann. oder es entstehen im laufe der zeit kleine anthologien aus texten, die sich thematisch zusammenfassen lassen. auch der vergleich mit älteren texten kann einem die eigene entwicklung aufzeigen und fortschritte sichtbar oder besser lesbar machen. vielleicht freut sich auch die nähere umgebung über kleine zusammenfassungen aus der eigenen produktion. alles möglichkeiten wozu ältere texte dienen können.

mit dem computer wurde den menschen etwas an die hand gegeben, das es erleichtert, die eigenen texte zu archivieren. hier bietet es sich an, entweder eine datenbank anzulegen oder aktenordner der geschriebenen werke. eine datenbank hat den vorteil, dass die texte unter verschiedenen kriterien gesammelt werden können. viele datenbanken bieten sowohl eine begriffsuche im originaltext an, als auch die möglichkeit jedem text eigene tags zuzuordnen, also kategorien zu erstellen unter denen die texte gebündelt werden. das erleichtert das zusammenstellen verschiedener produkte oder im archiv zu suchen.

denn aktenordner oder karteikarten nehmen im laufe der zeit viel platz weg, der ab einem gewissen punkt nicht mehr zur verfügung steht. es mag menschen geben, die extra räume anmieten, um ihre unterlagen zu lagern, aber auch die suche gestaltet sich in solchen archiven oft sehr zeitaufwendig. warum nicht den computer dort einsetzen, wo er wirklich eine erleichterung verschafft. einziges manko der virtuellen textsammlung besteht darin, dass sie unzugänglich wird, wenn der strom ausfallen sollte. hier kann es hilfreich sein, sollte ein riesiges archiv existieren, ein notstromaggregat in der hinterhand zu haben 😆

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wortklauberei (12)

die genuss-molkerei

die milchpreise sinken wieder, die bauern fühlen sich übergangen und unter druck gesetzt und die produzenten von milchprodukten verlagern ihr geschäft auf die wohlfühl-ebene. dadurch entstehen solche wortungetüme wie die „genuss-molkerei„. nun stellt sich die frage, wie genuss gemolken oder zumindest weiter verarbeitet werden kann.

der kuh verschafft das melken an sich ein wenig erleichterung, ist sie doch inzwischen so hochgezüchtet, dass das euter eine große belastung darstellt. doch erleichterung ist noch nicht genuss. anschließend durchläuft heutzutage die milch einen verarbeitungsprozess, der am schluss eine weiße flüssigkeit oder andere produkte zu verfügung stellt. bei diesem prozess, wird der milch erst einmal das fett entzogen, dass zumindest für geschmack sorgt, aber auch nicht für genuss. übrigens wird der vollmilch später wieder das fett hinzugefügt.

den restlichen milchprodukten wird auch vieles zugefügt, aber nicht unbedingt genuss. zum beispiel geschmacksstoffe, die nicht den früchten entnommen sind, die sie vermitteln sollen. auch die fruchtstückchen müssen nicht fruchtstückchen sein. und im trend befinden sich die fettfreien milchprodukte. möglichst sahne ohne fett, butter, die nur noch gestrichen werden kann, aber nicht mehr butter ist oder dergleichen mehr. anscheinend besteht der genuss im fett-mangel. könnte man da nicht einfach eine andere weiße flüssigkeit nehmen, die kuh würde es danken. so wie beim kaffee-weißer, der gar nicht mehr den anspruch erhebt mit milch etwas zu tun zu haben. die folge bestünde aber darin, dass es gar keine molkerei mehr gäbe. das will ja auch keiner. so ist zu vermuten, dass der genuss der molkerei darin besteht, dass sie weiter eine existenzberechtigung hat. und falls mal jemand eine technik erfindet, wie man genuss abzapfen und abfüllen kann, wird es alle freuen. dann würde der name genuss-molkerei erst seiner bestimmung gerecht werden.