Tagesarchiv: 12. November 2008

web 2.0 und geschäftsbedingungen

 

dass das web 2.0 keine so freie einrichtung ist, wie es sich gern gibt, zeigt sich dann, wenn man in ruhe einmal die geschäftsbedingungen der verschiednen angebote durchliest. die kriterien für das geschäft setzen die anbieter. sie speisen sich aus verschiedenen quellen.

zum einen aus den gesetzlichen vorgaben. die sind in demokratisch gewählten ländern recht weit gefasst und es bestehen etliche freiheiten, die ins netz gesetzt werden können. das birgt zwar immer die gefahr in sich, dass auch unliebsame äußerungen im netz gemacht werden, doch so etwas sollten demokratische strukturen und vorstellungen von redefreiheit schon aushalten, so wie es auch bei gedruckten haltungen gang und gäbe ist. in anderen ländern sind die einschränkungen sehr viel größer. da zeigt sich, dass die geschäftsanbieter den finger auf den verbindungen und auf den positionen haben. und sind es nicht die anbieter, dann sind es die staatlichen behörden. die schwierigkeit virtueller daten besteht darin, dass sie leicht gefiltert werden können. im unterschied zu gedruckten und handgeschriebenen texten, lassen sich so leichter daten löschen und beseitigen.

zum anderen speisen sich aber die kriterien für das geschäft aus einer ethisch-moralischen grundhaltung, Weiterlesen

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schreibidee (69)

wenn einer eine reise tut, dann muss er vorher überlegen, wie er sich fortbewegen möchte, weiß aber nie genau, wie die reise verläuft. sollte er heutzutage den zug benutzen, wird es besonders spannend, da er nicht die gewissheit hat, dass er im laufe der zeit dort landet, wo er hinmöchte, ist doch der anschluss vor der nase davongefahren. diese irritationen greift die schreibidee auf. es soll eine „fahrplangeschichte“ geschrieben werden. der fahrplan steht hier nur symbolisch für den kurzen und knappen entwurf einer geschichte mit variationen.

die teilnehmerInnen der schreibgruppe werden aufgefordert eine art streckennetz vom startpunkt bis zum ziel aufzuzeichnen. dafür haben sie maximal zehn minuten zeit und es muss mindestens drei umsteigebahnhöfe geben. soll heißen, man skizziert mit einem wort oder einen satz, die ausgangslage der geschichte, die einem durch den kopf schwirrt. dann gibt es eine stelle, wo die protagonistin zum beispiel entweder mit ihrem mann streitet, ihm eine scheuert oder die wohnung verlässt. jeder strang wird wieder an einem knotenpunkt aufgefächert, wie zum beispiel, sie kocht sich gulasch, eine gemüsesuppe oder geht essen. es muss mindestens drei solcher variationspunkte bei der zeichnung geben.

dadurch kann es auch verschiedene ziele in der geschichte geben. diese netzzeichnung oder eben dieser fahrplanauszug wird jeweils den nachbarInnen in der schreibgruppe weitergereicht. die wählen aus, welche strecke der zug nehmen soll. das bedeutet, die bestimmen, wie die zu schreibende geschichte verläuft. sie kreuzen an, in welche richtung es geht. dann wird der zettel zurückgegeben und die geschichten werden geschrieben. anschließend stellen sich alle teilnehmerInnen in der schreibgruppe, die verfassten geschichten gegenseitig vor. diese idee ist ein zusammenspiel aus assoziativen ideen und vorgaben durch andere und kann zeigen, wie man schreibanregungen entwickeln kann.