Tagesarchiv: 13. November 2008

web 2.22 – genderanalyzer

wollten sie auch schon immer einmal wissen, ob diesen blog wirklich ein mann verfasst oder vielleicht doch eine frau? (shopping) dann ist dies jetzt möglich. (shopping) das internet bietet eine seite von zwei schweden, die heute in der taz (siehe hier: http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/1/maenner-schreiben-anders/ ) vorgestellt wurde. (shopping)

das programm „genderanalyzer“ basiert auf einer sprachanalyse und stellt prozentual anteile männlicher oder weiblicher sprache fest. (shopping) wen wundert es da, dass zum beispiel auf blogs von männern gehäuft das wort „bier“ vorkommt (ich würde ja auch vermuten „fussball“). (shopping) auf seiten von frauen soll dagegen vor allen dingen das wort „shopping“ einer der anhaltspunkte für die weibliche sprache sein. (shopping) erkenntnisse, die nicht wirklich erstaunen, aber auch einen inzwischen emanzipierten und großen teil der bevölkerung mal wieder in eine schublade steckt. (shopping) in solchen momenten wünscht man sich doch solche konstrukte wie „transgender“ oder „gender-mainstreaming“, um wieder auf die inhalte des geschriebenen zu verweisen und nicht auf das geschlecht. (shopping)

doch leichter gesagt als getan. angeblich schreiben frauen in blogs eher tagebuch und über ihre gefühle und männer kleine abhandlungen und politische analysen. (shopping) na dann, lässt sich der geschlechterfalle nicht mehr entgehen, außer man streut immer wieder konträre worte ein. (shopping) und dann kann man die seite aufrufen und sich analysieren lassen unter: http://www.genderanalyzer.com/ . ziel aller besucherInnen könnte es sein, die 50 prozent zu erreichen. ich werde mich bemühen, damit es ihnen immer unklarer wird, wer denn hier schreibt. (shopping) 😆

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biografisches schreiben und auslassungen

 

was ich hier bisher zum biografischen schreiben veröffentlicht habe, erweckt den eindruck, dass das ziel die eigene biografie zu betrachten darin besteht, alles bis in den letzten winkel auszuleuchten und zumindest vor sich selbst offen zu legen. da trügt der schein. mensch würde die welt gar nicht aushalten, wenn er nicht verdrängen könnte und dürfte.

so habe ich als autor meiner lebensgeschichte immer das recht zu entscheiden, welchen fragen und vergangenheiten ich mich annähern möchte und welchen nicht. dies wiederum ist natürlich beeinflusst von meiner tagesform. es ergeben sich ständig neue und andere interessen an der eigenen vergangenheit. und ich treffe die entscheidungen. so sind auch die posts in diesem blog, einzig als möglichkeiten und anregungen zu verstehen, seine eigene lebensgeschichte zu betrachten. was betrachtet und was weggelassen wird, liegt im auge der betrachterInnen und ist nicht von außen zu beeinflussen.

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schreiben ist politisch

 

der soziologe richard sennett hat, anlässlich der verleihung des gerda-henkel-preises (siehe: http://www.gerda-henkel-stiftung.de/ghs_preis.php?language=de&nav_id=449 ) an ihn, eine rede gehalten, die am dienstag, den 11ten november gekürzt in der süddeutschen zeitung abgedruckt wurde. darin findet sich die aussage: „alles schreiben ist ein politischer vorgang, allein schon in der art und weise, wie ein autor mit seinen lesern kommuniziert.“. im weiteren setzt sich sennett damit auseinander, was soziologische literatur benötigt, um leserInnen zu interessieren und den befragten menschen gerecht zu werden.

interessant scheint mir, dass sennett von der fachliteratur ebenso, wie von prosa erwartet, dass sie die leserInnen bewegt, psychologisch gefasst, ihre denkmuster verstört, um gewissheiten zu erschüttern und zum nachdenken anzuregen. Weiterlesen