in der wochenend-beilage der süddeutschen zeitung von samstag, den 15ten november, findet sich unter dem titel „was ich bin“ ein artikel von volker schlöndorff über sein leben. dieser artikel basiert auf dem vortrag, den schlöndorff unter dem titel „braucht der mensch eine identität? – erfahrungen aus vier jahrzehnten“ bei den berliner lektionen ein wochenende früher gehalten hat. leider ist der artikel nicht im internet abrufbar.
denn es handelt sich dabei um ein wunderbares beispiel für biografisches schreiben. wie bekommt man sein leben auf eine zeitungsseite? schlöndorff hat dies an verschiedenen etappen seines lebens aufgezeigt, die er gleichzeitig als die zeiträume verschiedener eigener identitäten ansieht. sicherlich eine möglichkeit, die eigene biografie und lebensgeschichte in einem ersten kurzen text zusammenzutragen. seine identitäten sind immer die folge von umbrüchen und veränderungen.
wenn jemand für sich eine biografie verfassen möchte, ist der artikel ein wunderbarer anhaltspunkt, wie man dies machen kann. im anschluss wäre zum beispiel zu überlegen, wie sich die einzelnen abschnitte und identitäten noch ausbauen lassen, um die gesamten abläufe des eigenen lebens niederzuschreiben. schlöndorff findet für sich zum beispiel begriffe wie „ein niemande“, „ein ami“, „ein leser“, „ein daddy“ usw. vielleicht findet man für sich worte, die einen selber für einen bestimmten lebensabschnitt charakterisieren. auch die vorgehensweise kann der einstieg in die eigene lebensgeschichte sein.
falls man noch an die sz-ausgabe vom letzten wochenende kommt, lohnt sich ein blick auf die lebensgeschichte von volker schlöndorff, sozusagen auf seine kurzbiografie.