wortklauberei (16)

„clashen lassen“

mensch gestaltet seine umwelt gern ein wenig kontrastiert, soll heißen, farben und formen werden zueinander gefügt, die sich ein wenig widersprechen, voneinander absetzen und in ein spiel miteinander geraten. das eine distanziert sich vom anderen und doch ergänzen sie sich. es gäbe keinen kontrast, wenn es keinen widerspruch gäbe.

doch der moderne cosmopolit spricht nicht mehr davon, etwas in kontrast miteinander zu bringen, oder von zwei dingen, die kontrastieren. gerade heute war im funk zu vernehmen, dass man verschiedene musikrichtungen „clashen lassen„. nun könnte man die übersetzung wählen, die von „rasseln, klirren und schmettern“ spricht, handelt es sich doch um musik. aber natürlich war „to clash with“ gemeint, das wiederum „kollidieren und zusammengeraten“ bedeutet.

so werden musikrichtungen zum kollidieren gebracht, sie werden zusammengeraten gelassen. ein skurriler anglizismus, der bemüht ist cool zu wirken. so könnte in der zukunften nicht nur die musik zum crashen oder clashen gebracht werden, kleidung könnte man trashen lassen, blitze flashen lassen und zutaten mashen lassen. soweit zu den ausgegangen, verständlichen begriffen. wenn da mal nicht der zeitgeist mit dem konservativismus clasht 😀

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