Tagesarchiv: 9. Januar 2009

sex mal recht ernsthaft – ein magazintipp

neben diesem bloggen hier, habe ich noch eine ganze menge mit sexualpädagogik zu tun. daneben ist der antrieb vieler geschichten, verstrickungen, gedanken oder beziehungen der sex, also auch ein aspekt des kreativen schreibens. 😮 außerdem ist wiederum das internet verschrien als sündenbabel und ort der verkommenen sitten, da übersexualisiert. da ist wohl etwas wahres daran, doch längst nicht nur.


wer glaubt, dass in der heutigen zeit offen über sexualtität gesprochen wird, sieht sich im alltag schnell enttäuscht, da vieles idealisiert und mystifiziert wird. da ist es eine wohltuende abwechslung, wenn eine der überregionalen tageszeitungen, die süddeutsche zeitung, in ihrem freitäglichen magazin beinahe ausschließlich über sexualität schreibt.
und dies in einer wohltuenden offenheit, ohne, wie sie selber beschreiben, „anrüchig“ zu wirken. denn dies ist gar nicht so einfach, wie es scheint. nach teilweiser lektüre kann ich nur schreiben, es scheint geglückt zu sein. hier findet auf ungefähr zwanzig seiten wirkliche aufklärung über die sexuellen bedürfnisse der heutigen zeit statt. also, wen es interessiert, der kann das ganze auch im internet nachlesen unter: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/ . und sich dann vielleicht die frage stellen, weshalb es heute immer noch so kompliziert ist, über sex zu reden.

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kreatives schreiben und gegenstände

der mensch mag es, wenn er gegenständen und tieren, also belebten und unbelebten dingen, eine seele und handlungsfähigkeit anhängen kann. da entwickelt sich eine zwiesprache mit dem computer, der nicht das macht, was man möchte. da wird dem lebewesen, dem fiffi als beständigen begleiter, die gleiche reflexionsfähigkeit zugesprochen wie einem menschen. es ist im alltag schwer vorstellbar, das gegenstände und lebenwesen keinen eigenen willen entwickeln, der den eigenen interessen zuwider läuft.


diese form der vermenschlichung lässt sich beim kreativen schreiben wunderbar nutzen. hier darf der cocktailshaker mit dem eiswürfel ein zwiegespräch über die ohnmacht beim shaken geführt werden. hier können metaphorische texte auf das menschliche leben bezug nehmen. so können je nach funktionalität den gegenständen eigenschaften zugeschrieben werden, die eher menschen anhängig sind. das erleichtert es zum beispiel, dinge direkter auszusprechen, die an menschen dargestellt, schnell zu kritik führen könnten. aber es ermöglicht auch, aus größere distanz situationen wiederzugeben.


diese möglichkeiten können in schreibanregungen ihren ausdruck finden. wie oben schon kurz erwähnt, lässt sich zum beispiel der alltag mit einem toaster vergleichen, mit einer rührmaschine oder einem backofen. das handy wäre eine plaudertasche, der regenschirm die urmutter und der stein die hartnäckigkeit. übrigens werden vor allen dingen steine und kiesel gern symbolisch verwendet für bestimmte menschliche zustände.


diese spielereien im kreativen schreiben sollten nicht zu viel niederschlag im alltag finden, denn sonst kommt es zu den reaktionen, die vor allen dingen bei computernutzern festzustellen sind, es wird beschimpft, darauf eingeschlagen und aus dem fenster geworfen. auf der anderen seite scheint es besser, dass die aggressionen am gegenstand ausgelassen werden (siehe boxen und sandsack), denn an anderen menschen. beiden aspekten gleich ist es, dass meist weder die gegenstände noch die menschen der grund der aggressionen ist, es sind die bedingungen und umstände.