ab morgen geht es richtig los mit den filmfestspielen in berlin, der „berlinale„. für ungefähr anderthalb wochen sind etliche kinos reserviert für ein tolles filmfestival, das vor allen dingen den normalsterblichen die möglichkeit gibt, die festivalfilme zu sehen. das ist nicht standard.
der autor dieser zeilen hatte in etlichen jahren extra urlaub genommen und sich eine dauerkarte angeschafft, um möglichst viele filme der „berlinale“ zu sehen. als er nun seit mehreren jahren mal wieder die homepage des festivals besuchte: http://www.berlinale.de , musste er voller entsetzen feststellen, dass es seit jahren keine dauerkarten mehr gibt. dabei war es immer ein außergewöhnliches erlebnis nach drei bis vier spielfilmen am tag auf das harte pflaster berlins zu treffen und nicht mehr so genau zu wissen, wo man sich befindet. die filme des wettbewerbs habe ich mir immer gespart, da diese sowieso irgendwann im kino oder im fernsehen zu sehen waren. interessanter waren die anderen rubriken wie „panorama“ oder „forum“. hier konnte man feststellen, was einem an grandiosen filmen vorenthalten wird, selbst von arte.
und nun? die berlinale entwickelte sich immer mehr zu einer „schickimicki“-veranstaltung, bei der der rote teppich wichtiger scheint, als die filme. jetzt kann man karten zu frühaufsteherzeiten im internet einzeln buchen und sie anschließend schlangestehend abholen. wenn man die bilder im fernsehen sieht, gewinnt man den eindruck, dass viele plätze inzwischen von den edelhotels der stadt im voraus gebucht werden, die zahl der akkreditierten journalistInnen ins unermessliche gestiegen ist und die cineasten irgendwie nicht unbedingt erwünscht sind. nun, der ganze zirkus wurde auch auf bundesebene gehievt und privatisiert. dabei findet sich in berlin bestimmt ein kino, das bereit wäre das programm der berlinale ausschließlich für dauerkartenbesitzer zu zeigen. durch den verkauf der karten wären die kosten gedeckt und wer lust hat, könnte seinen urlaub auf das filmschauen verwenden.
der größte vorteil bestünde aber darin, dass man unbehelligt wäre von den unglaublich wichtigen menschen des filmmarktes, die meinten während des films ans handy gehen zu müssen und gaaaannz dringende gespräche zu führen. aber das ist nur ein traum.