Tagesarchiv: 15. Februar 2009

schnickschnack (59)

computer und server können immer mehr. sie steuern kühlschränke, waschmaschinen und küchenherde, sie sind bücher und fotoalben, sie sind eine musikbox und wie hier schon einmal vorgestellt, sie produzieren selbst literatur, „electronic literature“. eine studentin des biografischen und kreativen schreibens hat uns darauf aufmerksam gemacht: es gibt schon seit längerer zeit ein computerprogramm, einen „anagramm-generator„.

wer bisher mühsam das wort oder einen satz nahm und versuchte aus den buchstaben neue worte und neue sätze zu kreieren, muss dies nicht mehr tun. das ist eventuell schade, da es ein schreibspiel, zum beispiel geschlossene anagramme (es werden exakt die gleichen buchstaben in identischer anzahl verwendet, wie in der vorgabe) auszutüfteln, nicht mehr geben muss.

auf der anderen seite erleichtert es einem für einen kleinen text, aus einem wort mit den vorhandenen buchstaben diverse sätze zu konstruieren. man kann den gefundenen wörterpool verwenden. wen dies interessiert, der findet den generator unter: http://www.sibiller.de/anagramme/ . und kann anschließend aus dem wort ein abc-darium ohne generator machen 😮

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schreibidee (96)

gern ausgespart im gesellschaftlichen zusammenleben wird der tod. er (be)trifft jeden, doch er ist an den rand gedrängt worden. alles wird unternommen, um ihn zu verhindern, hinauszuzögern und zu verwalten. tritt der tod „ein“ in der einen oder anderen weise, reagieren viele menschen hilflos. es ist die äußerste form von ohnmacht. aber der tod beschäftigt jeden menschen. entweder in den überlegungen wie man ihn erleben möchte oder in der anstrengung, die gedanken an ihn zu verdrängen. deshalb wollen wir uns dieses mal in der schreibidee diesem thema annähern. es sollen „todesgeschichten“ und „texte zum tod“ verfasst werden.

wie eben im vorspann aufgezeigt, handelt es sich dabei schnell um ein heikles thema, was von leiterInnen einer schreibgruppe hohe sensibilität verlangt. hier scheint es mir wichtig, dass gruppenteilnehmerInnen noch einmal gesagt wird, dass sie ihre texte nicht vorlesen müssen.

als einstieg soll die eigene todesanzeige verfasst werden: was möchte man über sich geschrieben haben? welche worte mögen die anderen wählen? diese anzeigen werden nicht vorgestellt. nun ist zu überlegen, wo man schon mit dem tod zu tun hatte. hier werden erinnerungen in kurzen stichworten aufgeschrieben. im nächsten sollten alle teilnehmer in stichworten notieren, was sie mit diesen erinnerungen verbinden (vor allen dingen an gefühlen). und als letzte anregung ist ein cluster zum thema tod zu erstellen.

ziel ist es, eine idee für eine geschichte über den tod oder einen text, in dem das thema tod eine rolle spielt, zu verfassen. für das schreiben der geschichte wird relativ viel zeit gegeben. wenn die bereitschaft besteht, sollten die geschichten gegenseitig vorgetragen werden. wenn persönliche erinnerungen in die geschichten einfließen, kann in der schreibgruppe ein traurige stimmung aufkommen. dies wäre zumindest einmal eine möglichkeit, den tod nicht so sehr aus dem alltag auszuklammern oder in einen krimi zu packen.