der vorteil des kreativen schreibens besteht darin, dass klassische regeln des schreibens außer acht gelassen werden können. das ist natürlich abhängig von der schreibanregung. aber es gibt beim schreiben kaum etwas, das nicht geht. dies hat zur folge, dass ohne probleme sinnfreie texte, also sinnlose geschichten entstehen dürfen. auch sinnlose worte, sinnfreie gedichte oder unsinnige sätze sind möglich.
folglich entstehen manchmal texte, die nicht weit vom dadaismus entfernt sind und vielen teilnehmerInnen in schreibgruppen einen unbändigen spaß machen. ob es nun lautmalerische lyrik ist oder der versuch zusammenhänge zwischen zwei ereignissen herzustellen, die es gar nicht geben kann. es sind der fantasie keine grenzen gesetzt und dies darf wörtlich genommen werden. außerdem ist das sinnfreie schreiben eine gute übung für das überwinden des inneren zensors. denn eines ist schwer vorstellbar, die regeln der sprache und des schreibens außen vor zu lassen.
viele haben gelernt, dass schreiben eine ernsthafte angelegenheit sei und damit nicht zu spaßen ist. da scheint es schon subversiv, wenn worte geschüttelt, jongliert und verändert werden. es entsteht eine form von klamauk, die in schreibgruppen erst einmal etwas befreiendes haben kann. widerspricht diese vorgehensweise doch oft den eigenen ansprüchen an das eigene schreiben. die ziele vieler teilnehmerInnen sind groß, sie setzen sich selbst unter druck. zum einen ist dies eine gute voraussetzung für schreibblockaden oder für schwierigkeiten beim produzieren von ideen.
ich möchte hier nicht der vorstellung folgen, dass das kreative schreiben nur eine spielerei sei. aber spiel fördert erst einmal die kreativität, um sich später wieder den regeln, vorgaben und eigenen ansprüchen zuzuwenden. abgesehen davon soll lachen ja gesund sein, auch schriftliches lachen macht da keine ausnahme.