blogs haben teilweise eine sehr kurze halbwertszeit. mit großem enthusiasmus wird angefangen, doch wenn sich nicht genug leserInnen finden, geben bloggerInnen auch schnell wieder auf. da fällt ein blog, der inzwischen seit zehn jahren existiert, ein wenig aus der rolle.
es handelt sich dabei um den blog „digital diary – vom sinn des lebens zum buchstabenglück„. wenn man sich den blog anschaut, fällt einem auf, dass nicht täglich geschrieben werden muss, um aufmerksamkeit zu erhalten. wichtiger scheint es, und schreibt auch die betreiberin claudia klinger, zum einen das gefühl zu haben, etwas mitteilen zu wollen und durchzuhalten. sie will zumindest weiter durchhalten, auch wenn das twittern inzwischen angesagter ist.
twittern kann sicherlich die tagebuchform des blogs ersetzen, auch die aktuellen nachrichtenblogs, aber nicht unbedingt die spezialisierten blogs auf bestimmte themenbereiche. hier geht es immer noch um die verlinkung und den diskurs. und doch kann wahrscheinlich kein blogger, keine bloggerin sagen, wie lang weiter gebloggt wird. bei allen besteht die möglichkeit, dass die lust, etwas mitzuteilen, versiegt und der blog eingestellt wird. manche lassen anschließend ihren blog im netz und stellen die infos weiter zur verfügung, andere löschen ihn vollständig. na ja, und claudia klinger macht weiter.
besonders schön ist die tatsache, dass alle blogeinträge der letzten zehn jahre in einer übersicht betrachtet und ausgewählt werden können. dies ermöglicht es, die entwicklung einer bloggerin nachzuvollziehen. eine art biografisches angebot, natürlich nur in bezug auf den blog. aber wahrscheinlich sehen die zukünftigen gesellschaftlichen archive genau so aus. zu finden ist der blog unter: http://www.claudia-klinger.de/digidiary/ .