Tagesarchiv: 14. März 2009

„vergessenheit“ von david foster wallace – ein buchtipp

seit längerem mal kein fachbuch als tipp. es handelt sich bei „vergessenheit“ um storys von david foster wallace. eine kurze und zwei längere. sie hier zu beschreiben, hieße, die absurdität der geschichten schon zu verraten und die pointen vorwegzunehmen.

also lieber andere hinweise geben. der autor legt gesellschaftliche verwerfungen und beziehungsproblematiken auf eine sehr humorvolle art und weise offen. dabei bevorzugt er den beschreibenden mammut-satz. man muss diese form des schreibens lesen mögen. doch sie ermöglicht es dem autor, beständig in die story nebeninformationen  einzuflechten, die eigentlich schon wieder kleine storys ergeben. mal eben eine lebensgeschichte in zwei langen sätzen beschreibend oder ein trauma in einem abschnitt aufarbeitend, ist das buch gespickt mit ganz alltäglichem und abstrusem.

es macht enormen spaß, sich auf diese beschreibungen einzulassen, da wallace anscheinend eine unbändige freude an nüchtern schrägen beschreibungen hat. so lässt einen das buch nicht ganz so laut aufbrüllen lachen, wie die geschichten von sedaris, aber man sitzt immer grinsend wie ein honigkuchenpferd da. und nebenher entlarven die texte auch noch die verlogenheit der us-amerikanischen und damit auch unserer gesellschaft.

das buch ist bei kiepenheuer & witsch in köln 2008 erschienen. ISBN 978-3-462-03974-0. so, jetzt kann ich mich wieder den fachbüchern zuwenden.

Werbung