wenn die befindlichkeit des modernen menschen zu wünschen übrig lässt, dann nimmt er eine pille. zu wenig muskeln, eine pille, verspannungen, eine pille, verhütung, eine pille, zu viel aufregung, eine pille, schlafstörung, eine pille. nur wenn er unglücklich ist, der mensch, dann hat er noch nicht die passende pille. auch wenn manche droge vorgaukelt glücklich zu machen, ist der effekt danach ein anderer. die schreibanregung soll märchenhaft real „glückpillen-geschichten“ entstehen lassen.
in der schreibgruppe wird am flipchart gesammelt, was unglücklich machen kann und was ein unglück sein kann. die teilnehmerInnen können auch für sich selbst beispiele sammeln. nun wird der unglückliche moment ausgewählt, der einen am meisten bewegt. zu dieser situation wird eine längere geschichte geschrieben, in der irgendwann eine glückspille zum einsatz kommt und den verlauf der geschichte vollständig zum „guten“ hin verändert. diese geschichten werden in der schreibgruppe vorgelesen.
im anschluss wird die märchenhafte stimmung verlassen und zur harten realität zurückgekehrt. es gibt die glückspille nicht mehr. darum wird die ganze unglückliche geschichte noch einmal geschrieben, wie sie verlaufen wäre, wenn keine glückspille zum einsatz kommt. der ausgang der geschichte wird den schreiberInnen überlassen. es kann für die unglückliche situation eine positive lösung gefunden werden oder das leben kann in seiner ganzen härte zuschlagen. auch diese geschichten werden vorgelesen. und wenn dann das stimmungstief in der schreibgruppe erreicht ist, werfen die leiterInnen eine runde glücksperlen (man erinnere sich an diese bunten zuckerperlen, die es im süßwarengeschäft gibt.