Tagesarchiv: 18. Mai 2009

„raum zum schreiben“ von bonni goldberg – ein buchtipp

der vollständige titel des buchs gibt einen hinweis darauf, was leserInnen erwartet. „raum zum schreiben – creative writing in 200 genialen lektionen„. auch wenn die bezeichnung „genial“ eine sehr weitgehende ist, macht das buch lust auf schreiben. denn es bietet seite für seite eine schreibanregung.

jede anregung wird mit einem kurzen text eingeleitet. dabei werden wirklich die verschiedensten aspekte des schreiben beleuchtet. angefangen bei themen wie „zeit“, „altäre“, oder „autos“ bis zu „körperflüssigkeiten“ bietet das buch viele verschiedene unsortierte anregungen.

wem also die eigenen schreibideen ausgehen sollten und wer hier keine ansprechende im blog findet, dem kann das buch von bonni goldberg sicherlich weiterhelfen. es liest sich locker und vermittelt die begeisterung der autorin für das schreiben. nach den vorbereitenden betrachtungen zum jeweils gewählten schreibthema folgt in kurzen knappen sätzen die eigentliche schreibanregung oder -aufgabe. danach noch ein zitat, passend zum thema und die schreibanregung unterstreichend.

meine empfehlung, einfach durchblättern und sich die anregung rauspicken, die gerade am interessantesten erscheint. dann losschreiben und erst wieder aufhören, wenn sich alles gut anfühlt. das buch ist im autorenhaus verlag, 2004 in berlin erschienen. ISBN 3-932909-45-3

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„die sandwirtschaft“ von uwe tellkamp – ein buchtipp

eigentlich gibt es nur ein universitäres institut in deutschland, das den versuch unternimmt, studierende zu schriftstellerInnen auszubilden. dabei handelt es sich um das deutsche literaturinstitut der universität leipzig (ich habe den studiengang hier schon einmal vorgestellt). und wie schon manche andere germanistik- oder schreibpädagogische studiengänge, lädt man sich gern einmal bekanntere schriftstellerInnen ein, um den studierenden etwas über das schreiben zu vermitteln.

die poetikvorlesungen in leipzig wurden vor einiger zeit von uwe tellkamp gehalten, der heute in aller munde wegen seine buches „der turm“ ist. nun wurden die vorlesungen, überlegungen und betrachtungen in dem band „die sandwirtschaft – anmerkungen zu schrift und zeit“ vereint und veröffentlicht. dabei handelt es sich um ein lose sammlung von verschiedenen betrachtungen.

ein teil widmet sich der geschichte und entwicklung der lyrik. uwe tellkamp geht der frage nach, ob lyrik eine aussterbende literaturgattung ist und ob man heute noch etwas schreiben kann, das nicht schon längst geschrieben ist. tellkamp gibt einblick in seine motivation zu schreiben (und regte mich dadurch an, hier über die unausweichlichkeit des schreibens nachzudenken). er betrachtet das werk diverser „klassiker“ der literatur und schreibt über „unbekanntere“ schriftstellerInnen.

eine durch und durch subjektive betrachtung, was dem buch aber keinen abbruch tut, da es einblicke in die gedankenwelt eines recht erfolgreichen schriftstellers gibt. man muss nicht tellkamps vorliebe für die großen epen und lyriker teilen, um ein gefühl dafür zu bekommen, was literatur alles ist und abbildet. das buch ist in der edition suhrkamp, frankfurt am main, 2009 als sonderdruck erschienen. ISBN 978-3-518-06999-8