es ist nichts neues, dass deutschland ein problem mit der eigenen geschichte hat. somit haben auch alle autorInnen der eigenen lebensgeschichte ein problem mit dem erfassen der größeren zusammenhänge im hintergrund. und dies seit über 60 jahren. gerade wird wieder die geschichtsschreibung der 68er diskutiert, nachdem sich herausstellte, dass der polizist, der benno ohnesorg erschoss bei der stasi war.
und wie es in deutschland seit jahrzehnten üblich ist, setzen sofort die reflexe des kalten krieges wieder ein. die eine seite ruft, jetzt müsse die geschichte der 68er vollständig umgeschrieben werden, wie wenn die studentenrevolte eine idee der stasi gewesen sei. die andere seite sagt, es habe sich gar nichts verändert, da sehr wohl bekannt gewesen sei, dass teilweise die stasi in vielen bereichen ihre finger im spiel hatte.
faszinierend bei den enthüllungen, dass herr kurass bei der stasi war, scheint aus heutiger sicht, dass immer noch nur die hälfte des ganzen veröffentlicht wird. oder glaubt irgendjemand, dass der westen nicht versuchte, auch im osten einfluss zu nehmen? neben der tatsache, dass es nicht nur um den schah, die altnazis und das muffige deutschland ging, sondern auch um den vietnamkrieg, überlebte soziale strukturen und das patriarchat, gab es auch noch berliner eigenheiten. wer einmal von augenzeugen hört, was sich vor der deutschen oper in berlin zutrug, hört inzwischen noch viel mehr von grabenkämpfen innerhalb der berliner polizei, von seltsamen zufällen des aufwiegelns der stimmung, wie eben auch die lautsprecherdurchsage, dass ein polizist umgebracht worden sei.
und hier wird es eigentlich interessant. Weiterlesen