Tagesarchiv: 8. Juni 2009

schreibpädagogik und altersunterschied

bei offenen schreibgruppen oder schreibwerkstätten kann es vorkommen, dass sich menschen sehr verschiedenen alters anmelden. das ist eigentlich einer der schönen nebeneffekte vor allen dingen des kreativen schreibens. das interesse zieht sich durch alle altersgruppen. dadurch wird zumindest schriftlich der austausch zwischen den generationen gefördert.

jedoch für die anleitung von schreibgruppen kann dies auch schwierigkeiten verursachen, die aber nicht überwunden werden können. es fängt schon mit der frage an, ob neben einer schreibgruppe auch moderne kommunikationsmittel zu nutzen sind. es kann in der älteren generation weniger vorausgesetzt werden, dass wissen über die verwendung des internets vorhanden ist. inzwischen nähern sich zwar die nutzerInnendaten an, doch es muss damit gerechnet werden, zeit für grundsätzliches aufzuwenden.

dann sind die lebenserfahrungen natürlich sehr verschieden. dies sind sie zwar auch schon in einer altersgeneration, aber zwischen den generationen bedarf es eventuell zwischenzeitlich einiger erklärungen. dabei kann es um begriffe, lebensorte oder auch die beziehungskonzepte gehen. alles dinge, die beim schreiben von geschichten eine rolle spielen können. hier scheint es wichtig, immer wieder die vorzüge aufzuzeigen, von der jeweils anderen generation etwas lernen zu können oder vermittelt zu bekommen, das einem selber überhaupt nicht bekannt ist.

anleiterInnen sollten aufpassen, dass sie einer generation nicht den vorzug geben, sich selbst darstellen zu können. darauf achtet man sowieso bei der anleitung von gruppen, doch es fällt schwerer, wenn es um die grundsätzlichen lebenserfahrungen geht, wie es im laufe des schreibens eine große rolle spielen kann. bei gruppen zum biografischen schreiben empfiehlt es sich, altersbegrenzungen schon bei der ankündigung der gruppen einzuführen. oder man formuliert eindeutig, dass die gruppe dem austausch der generationen dienen soll.

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wortklauberei (41)

„endlich gibt es tempo auch als toilettenpapier“

wir wussten ja schon lang, dass überhöhte geschwindigkeit richtig scheiße ist. da ist es nur eine logische konsequenz das rasende tempo des alltäglichen lebens in toilettenpapier zu verwandeln. wie das produktionstechnisch geht, erschließt sich uns zwar nicht so ganz, aber was soll´s. bei „momo“ stahlen uns auch die grauen männer die zeit, wieso sollte da nicht auch ein toilettenpapierfabrikant überhöhte geschwindigkeit sammeln.

und würden da noch ein paar lösungen einfallen. aus überstunden werden taschentücher gemacht, aus hektik küchentücher (zewa wisch und weg).stress verwandelt jemand in papier. bei dem ganzen stress, der überall herrscht, müssten keine wälder mehr in skandinavien oder im regenwald gerodet werden. die papierproduktion würde sehr preiswert werden und der bluthochdruck vieler gestresster menschen könnte gleich die energie für die maschinen liefern.

gut, es ergeben sich schwierigkeiten. je geringer geschwindigkeit und stress werden, um so seltener wird bluthochdruck auftreten, die energie für die produktion also fehlen. aber das ist in kauf zu nehmen, wenn sich generell die welt verbessert und es tempo als toilettenpapier gibt. ob wir dann damit rechnen müssen, dass sich die übertragungsraten im internet wieder absenken, können wir noch nicht vorhersagen. jedoch: „endlich gibt es tempo auch als toilettenpapier„, „endlich gibt es hektik als papierküchentuch“, „endlich gibt es überstunden als taschentuch“ und „endlich gibt es stress als schreibpapier“. die welt wird besser.