invasion der urmütter. kennen sie das? sie steigen in ein nahverkehrsmittel und gleich im anschluss steigt eine mutter mit ihrem einzelkind ein. gerade ist die schule aus oder das kind wurde in der kita abgeholt. beide sind auf dem weg nach hause. das kind ist ein wenig erschöpft, aber mutti sorgt sich um das wohlergehen des kleinen mit aller kraft, die ihr zur verfügung steht.
das beginnt mit „hast du hunger?“, „möchtest du was von dem brötchen?“, „willst du auch noch was zu trinken?“ und „siehst du da draußen das große auto?“. auffällig in den situationen ist, dass das kind eigentlich recht genügsam keinen wunsch äußert, noch nicht einmal ungeduldig scheint, sich einfach umschaut. nicht so die mama, sie ballert ihr liebstes stück mit fragen, angeboten und besorgtheiten zu. und dies in einer lautstärke, die alle mitfahrerInnen erfahren lässt, wie toll mama ist.
wer glaubt, dass, nachdem das kind signalisiert hat, alle bedürfnisse wie hunger, durst und unterhaltung sind gestillt, ruhe einkehrt, sieht sich getäuscht. jetzt geht die befragung los. was war in der kita los, waren alle freundInnen brav, was hat man gemacht, was hat man gelernt…? pädagogInnen nennen das lernerfolgskontrolle, mütter würden sofort von anteil am leben des kindes sprechen. denn sie vermuten, dass sich bestimmt situationen ereignet haben, gegen die man sich beim nächsten elternabend wehren muss. „war kevin böse?“.
oder kennen sie die situation, dass sie bei diesem schauerwetter an einer schule vorbei müssen, die gerade den unterricht beendet? Weiterlesen