eine den menschen stark beeinflussende emotion ist die angst. sie spielt in vielen lebenszusammenhängen, ob bewusst oder unbewusst eine große rolle. viele der menschlichen handlungen basieren auf ängsten, indem sie zu ausweichhandlungen, zu vermeidungen oder zu gegenreaktionen führen. so scheint es angeraten, einmal einen blick auf die eigenen ängste zu werfen.
dies kann in der kindheit beginnen, indem man einmal überlegt, wann man das erste mal bewusst richtig angst hatte. wurde einem dabei geholfen, fühlte man sich als kind allein gelassen oder fand man damals schon eine lösung der angst zu begegnen? wieweit haben eltern in ihrer erziehung ängste geschürt oder reduziert? der gelernte umgang mit der angst trägt sich oft weiter in das spätere leben.
traumatische erfahrungen können natürlich die ängste verstärken. erst einmal ist angst nichts negatives, da sie die grundlage von selbstschutz und körperlicher unversehrtheit bilden kann. doch ebenso hinderlich kann sich angst manifestieren, indem sie einen hindert, den eigenen lebensvorstellungen zu folgen, sich einzuschränken oder entwicklungen zu verhindern. es ist nicht leicht, einen blick auf die eigenen ängste zu werfen, sichtbar werden für einen aber sowieso nur die bewussten. es geht auch nicht darum, sie noch einmal zu durchleben, sondern beim betrachten der eigenen lebensgeschichte, sich zu fragen, wie weit ängste die eigene geschichte beeinflussten.
es gibt noch viele andere einflüsse auf die eigene biografie, jedoch sind ängste eine starke triebfeder. deshalb kann es zusätzlich von interesse sein, einen blick darauf zu werfen, inwieweit die eigenen ängste sich verändert haben, wie der eigene umgang mit ihnen sich gewandelt hat, ob man manche existierende angst bewältigen konnte und auch inwieweit man sich wegen seiner ängste selbst geschützt hat. parallel zur eigenen biografie ließes sich so eine eigenen kleine angstbiografie verfassen und in die große lebensgeschichte einflechten.