gerade kam in der letzten wochenendausgabe der süddeutschen zeitung die nachricht, dass es eine folge der modernen kommunikationsmittel sei, dass die menschen in zukunft weder allein sein können, noch kommunikative stille aushalten werden. da ist sicherlich etwas dran, da der computer mit all seinen möglichkeiten enorm bindet und sicherlich auch den kontakt zu anderen menschen weltweit vereinfacht und beschleunigt. man kann sich daran gewöhnen, wie man sich daran gewöhnen kann, dass regelmäßig der partner neben einem im bett liegt.
das kreative schreiben ist etwas, dass sich sowohl in der gruppe als auch allein verwirklichen lässt. der computer bietet so manche erleichterung, wie zum beispiel die vereinfachte korrektur und die leichtere verbreitung der texte. aber, um sich weiterhin im genuß der stille zu üben, besteht immer die möglichkeit, sich mit einem blatt und einem stift in die pampa zurückzuziehen und nur mit sich selbst, seinen ideen und seinen gedanken zu kommunizieren. es ist dann zum beispiel neben dem zwitschern der vögel und dem rauschen des kleinen waldbächleins nur noch das kratzen des stiftes oder der feder auf dem papier zu vernehmen.
somit regt das kreative schreiben zu einem genußvollen alleinsein in aller stille an. vor allen dingen fällt es vielen menschen leichter zu schreiben, wenn sie sich zurückziehen, um sie herum ruhe herrscht und sie von keinen sozialen anforderungen abgehalten werden. doch ebenso bietet das kreative schreiben natürlich die möglichkeit das potential aus allen zur verfügung stehenden kommunikationsmitteln auszuschöpfen. so stellt sich für alle schreibenden im laufe der zeit die frage, welches für sie der beste weg ist, sich kreativ zu betätigen. sinnvoll erscheint mal wieder der goldene mittelweg, doch auch das leben als eremit oder als kommunikativer multitasker kann als angenehm empfunden werden. wichtig ist wohl nur, dass man sich mit dem eigenen schreibverhalten wohl fühlt. und die worte aufs papier bringen kann man sowieso meist nur allein.