menschen beobachten menschen. manche menschen machen dies sogar aus beruflichen gründen. es gibt pädagogische, juristische, kriminalistische oder auch nur voyeuristische gründe. man blickt auf andere menschen. dabei kann es sein, dass die beobachtung offensichtlich, teilweise aber auch versteckt ist. es wird auf die anderen geblickt. die folgende schreibidee soll „aufsicht-geschichten“ anregen.
als einstieg wird die beschreibung des arbeitsalltags von aufseherInnen in gefängnissen aufgegriffen werden. wenn es sich umsetzen lässt, dann könnte ein besuch in einem knast, eine besichtigungstour, grundlage der schreibidee sein. jedenfalls werden die schreibgruppenteilnehmerInnen aufgefordert, sich in die lage von vollzugsmitarbeiterInnen zu versetzen und auf einer seite einen arbeitsalltag beschreiben. diese aufgabe ist zweigeteilt. denn vor dem schreiben, ziehen alle teilnehmerInnen einen zettel, auf dem der name einer anderen schreibgruppenteilnehmerin steht. diese sollten sie während des schreibprozesses beobachten. nach dem text über die gefängnisaufsicht wird noch eine seite über das schreibverhalten der kollegInnen geschrieben. die texte dienen nur der vorbereitung und werden nicht vorgetragen.
im anschluss wird in der schreibgruppe ein brainstorming zu der frage durchgeführt, wo in unserem alltag und leben, aufsichten durchgeführt werden. nun wählen sich alle teilnehmerInnen ihre lieblingsaufsicht aus. sie schreiben eine geschichte (eventuell nach vorherigem clustern) zu der von ihnen gewählten form der aufsicht. anschließend werden die geschichten in der schreibgruppe vorgetragen. dieses mal wird nicht das übliche feedback gegeben, sondern eine teilnehmerin wird aufgefordert, während des vorlesens die autorin zu beobachten. nach dem vortrag wird ein feedback zur geschichte und vor allen von den beobachterInnen zum vortragsstil gegeben.