ist die freiheit stark beschränkt, dann kommt meist die norm zum tragen. soll heißen, es wird vorgegeben, was, wie zu gestalten ist, wie handlungen aus zu sehen haben. das kann sicherheit vermitteln, denn man weiß, was man hat. es kann aber auch als große einschränkung erfahren werden. beide erfahrungen dürfen bei dieser schreibidee eine rolle spielen. es geht um „texte der normierung„, die verfasst und betrachtet werden sollen.
als einstieg wird in der schreibgruppe von den teilnehmerInnen gesammelt, welche formen der normierung bekannt sind. dabei können die din-maßstäbe benannt werden, die mode, formen des qualitätsmanagements, die handelsklassen und vieles mehr. man erinnere sich an die euro-gurke und die euro-banane. im anschluss wird ein kurzes beispiel für eine din-verordnung vorgelesen. nun wählen sich die teilnehmerInnen einen gegenstand aus, für den sie einen „normierungs-text“ verfassen. die texte werden ohne feedback gegenseitig vorgetragen.
als nächstes wählen sich alle jeweils einen gegenstand oder eine angelegenheit, die eigentlich nicht normiert werden können (zum beispiel gefühle, zufällige ereignisse, …). beim kreativen schreiben sollen die vorstellungen vom schwer fassbaren überwunden werden und einfach eine norm erstellt werden. die entstandenen texte werden nicht vorgetragen, bilden sie doch nur eine fingerübung für den folgenden text.
denn als nächstes werden alle schreibgruppenteilnehmerInnen aufgefordert eine din-verordnung für „liebe“ zu verfassen. wie diese verordnung ausfällt bleibt allen überlassen. es kann zum beispiel zwischen der din 01 und der din 08/15 liebe unterschieden werden. es kann aber auch in der din-norm klar ausformuliert werden, wie liebe generell zu gestalten und zu leben ist. ja, es können sogar kontrollinstrumenten für das einhalten der din-norm erfunden werden. diese texte der normierung von liebe werden im anschluss in der schreibgruppe vorgestellt und es wird ein feedback gegeben.