sport ist in geschichten und literatur selten ein thema. es gibt berichterstattungen vom sport, es gibt biografien von sportlerInnen oder auch mal die eine oder andere spannungsgeladene sportliche motivationsgeschichte. aber meist steht sport nicht im vordergrund der stories. protagonistInnen können sportlerInnen sein, aber der plot der geschichte dreht sich selten um das leben mit und für den sport. eigentlich ein manko, den die sportwelt, vor allen dingen die leistungssportwelt, gehorcht ganz eigenen regeln. in krimis und thrillern lässt sich diese welt öfter wiederfinden. aber in romanen, gedichten und kurzgeschichten fühlt sich der sport nicht aufgehoben.
dabei bietet die sportwelt viele anknüpfungspunkte an themen wie ehrgeiz, neid, konkurrenz, wettkampf oder eben auch selbstquälerei, verzweiflung, niederlage oder verletzungen. man kann es heutzutage noch erweitern um intrigen, doping und betrug. eigentlich alles eigenschaften und emotionen, die eine gute geschichte ausmachen können. wie verbringt zum beispiel jemand sein leben, nachdem er schon als kind in den leistungssport einstieg, bis zum dreissigsten lebensjahr ständig erfolge feierte, zum adrenalin-junkie wurde und keine zeit für sich selber hatte? warum verlässt man den spitzensport nicht, wenn nur noch selbstquälerei die erfolge aufrecht erhalten kann? was passiert mit einem, der zur handelsware zwischen vereinen wird und einer modernen form des menschenhandels unterliegt?
und wenn dann noch die verbreiteten tragiken in die grundsituation hineinspielen, also krankheit, tod, liebe, selbstfindung, die frage nach dem sinn des lebens aufgeworfen wird, dann hat man eigentlich eine schöne vorlage für geschichten, die fesseln und menschen bewegen. Weiterlesen