Tagesarchiv: 21. Februar 2011

web 2.50 – zettelkasten von daniel lüdecke

verknüpfen ist das zauberwort. der computer und das internet bieten die möglichkeit einer umfassenden verknüpfung von texten untereinander oder mit dateien wie musik, bildern oder filmen. da verknüpft man und verknüpft man (zum beispiel in diesem blog) und verliert bei der fülle leicht den überblick. wenn man dies als hobby macht, lässt es sich aushalten. doch wenn am schluss ein werk entstehen soll, dann kann das zusammensuchen der einzelnen dateien und vor allen dingen textbausteine anstrengend werden.

da freut es, wenn es einer benutzeroberfläche gibt, die einem einen digitalen zettelkasten zur verfügung stellt. so ein zettelkasten ermöglicht einem ganz neue sichtweisen, sogar eventuell ein anderes arbeiten und denken. niklas luhman hat sich über diese veränderungen viele gedanken gemacht, daniel lüdecke hat sie aufgegriffen und einen digitalen zettelkasten entwickelt. dieser wächst auch in seinen anwendungsmöglichkeiten. natürlich muss der mensch noch den großteil der daten angeben, auch die passenden stichwörter und teilweise die verknüpfungen.

aber das programm sucht auch einmal gern eigenständig ähnlichkeiten und übereinstimmungen heraus, wenn man es machen lässt. so lässt sich jedenfalls eine übersichtliche literaturdatei, ein gedankenpool, eine doktorarbeit 😉 erstellen. und dies sowohl für apple-computer, für windows und für linux. gefunden habe ich diese wunderbare programm nicht allein, es stand bei frederick weitz im blog ( http://frederikweitz.blogspot.com/ ). und es ist für lau herunterladbar bei daniel lüdecke unter http://zettelkasten.danielluedecke.de/index.php . viel spaß mit all den zetteln ohne sich zu verzetteln 🙂

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liste (26) – entschuldigungen

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „entschuldigungen“.

für diese ereignisse und aussagen möchte ich unbedingt noch entschuldigen:

die sollten sich bei mir entschuldigen:

meine schönsten versöhnungen:

da helfen auch keine entschuldigungen mehr:

diese ereignisse und aussagen werden mir noch ewig leid tun:

nabelschau (37)

verschwörungstheorien als ausrede für plagiate. ja, es liegt mir auf den lippen: wäre unser verteidigungsminister zu mir in die schreibberatung gekommen, wäre das nicht passiert 😀 doch das ist zu spät. eigentlich ist es zu spät für alles. denn, der schritte sind zu viele getan.

ja, es gibt viele menschen, die faken. es herrscht inzwischen oft die „copy-und-paste-haltung“ beim erarbeiten neuer dinge. dagegen spricht nichts, wenn man sich nur die ganzen neuinterpretationen alter musikstücke anschaut, wenn man sich die weiterverwertung von geschriebenem in blogs betrachtet und wenn man sich die filmcollagen mancher satiresendungen betrachtet. hier wird das plagiat zum zitat, zu einem kreativen zitat. aber es wird meist darauf hingewiesen wer urheber der ideen war.

aber, und da liegt der knackpunkt für einen juristen, alle akademikerInnen kennen die eidesformeln oder versicherungen, dass sie ihre abschlussarbeiten selbstständig verfasst haben. es gibt aber auch menschen, die den ghostwriter für abschlussarbeiten geben, gegen geld versteht sich. und doch, es gibt regeln des zitierens, copyright und diverse andere grundlagen des urheberrechts. im gegensatz zu naiven kopiererInnen weiß ein jurist, was er in dem moment, in dem er dagegen verstösst, macht.

oder der jurist muss sich den vorwurf gefallen lassen, er sei unglaublich naiv. doch wer glaubt bei dieser doktorarbeit an naivität? niemand. aber ein teil glaubt, die situation dadurch retten zu können, dass er tief in die kiste der verschwörungstheorie greift. ja, es ist sicherlich auch wahr, dass das fehlverhalten politisch genutzt wird. aber, jemand, der sich selber gern als wahrhaftig, moralisch integer und korrekter mensch darstellt, sollte zumindest erkennen, wann es an der zeit ist, fehler einzugestehen. oh nein, es benötigt keine entschuldigung, es benötigt klarheit.

doch die mediale maschinerie wird genutzt, um es wie ein kavaliersdelikt erscheinen zu lassen, was inzwischen in vielfältiger weise widerlegt wurde. es deutet darauf hin, zumindest laut „spiegel„, dass dies noch nicht alles war. dies hin oder her, von menschen, die ihre abschlüsse verloren haben, da sie copy-and-paste verwendeten, und von menschen, die einfach geforscht, zusammengefasst und veröffentlicht haben, kann die aktuelle situation nicht mehr verstanden werden.

da wirkt der politische angriff gegen die opposition wie ein machtspielchen abseits aller begebenheiten. und es sagt etwas über die haltung, die in manchen kreisen dieser gesellschaft eingenommen wird. im schwäbischen sagt man „es gibd soddige ond soddige. und ieh bin oiner von de soddige.“