tiere, explizit haustiere, nehmen im leben der menschen sehr verschiedene bedeutung ein. die einen haben schon immer einen kanari namens „peterle“ gehabt. andere können sich ihr leben ohne hund nicht vorstellen und wiederum andere wollen sich überhaupt nicht an ein weiteres lebewesen binden.
wie wichtig sind haustiere im eigenen leben? welche rollen gibt man ihnen? sind sie partnerersatz, kindersatz oder einfach nur gesellschaft? wie geht man mit ihnen um, was erlebte man mit den mehrbeinigen freunden? eine frage, die für viele menschen nicht bedeutungslos ist. beim aufschreiben der eigenen lebensgeschichte sollte man sich ruhig auch diesem thema zuwenden. vielleicht ergeben sich dadurch weitere blickwinkel auf das eigene leben.
es gibt seit längerem die erkenntnis, dass haustiere auch einen gesundheitsfördernden effekt haben, vor allen dingen im alter, aber nicht nur. ein hund zum beispiel animiert einen, sich bei jedem wetter in bewegung zu setzen, einen spaziergang zu machen. katzen können die einsamkeit reduzieren, also das gefühl allein zu sein, abmildern. sowohl körperliches als auch seelisches wohlbefinden kann durch tiere gesteigert werden.
dazu kommt der aspekt der verantwortung für ein anderes lebewesen. so wie eine zeitlang das tamagochi dazu dienen sollte, kindern und jugendlichen für ein virtuelles wesen verantwortung zu übertragen, so kann ein leibhaftiges lebewesen die aufmerksamkeit und verantwortung für andere steigern. natürlich gibt es auch immer wieder übertriebene führsorge für andere wesen, hier wird es ab und zu problematisch und manches artet in tierquälerei aus. aber alles in allem ist die zahl der sehr verantwortungsvoll versorgten tiere sehr groß.
früher hatten haustiere einen praktischen nutzen, heute für viele menschen eher einen ideellen. dies ist auch ein ausdruck von luxus und es verwundert nicht, dass die werbung für tierfutter immer stärker den ideellen nutzen in den vordergrund spült. aber egal ob praktisch oder ideell, der mensch baut eine beziehung zu seinen tieren auf. diese beziehung wäre beim biografischen schreiben zu betrachten, ebenso wie die ganz persönliche entwicklung aufgrund von haustieren.
doch abseits der haustiere, eröffnet das biografische schreiben auch die möglichkeit, einen blick auf das eigene verhältnis zur natur zu betrachten. dabei spielen neben pflanzen eben auch tiere eine große rolle. kann man sich an dem anblick von tieren in der freien wildbahn erfreuen oder empfindet man es als überflüssigen schnickschnack. zum beispiel die am morgen singenden vögel werden sehr verschieden bewertet. die einen lassen sich durch diesen zwitscherlärm wecken und sind genervt, die anderen empfinden den sound als sehr beruhigend. wie reagieren sie? und warum reagieren sie so?
der blick auf die natur kann wertfrei gestaltet werden, aber erstaunlicherweise lassen bilder von tieren wenige menschen unberührt. wissen wir eigentlich, weshalb das so ist? auch darüber kann man während des biografischen schreibens nachdenken.