Tagesarchiv: 12. April 2011

web 2.0 und gier

nicht ohne grund wird inzwischen von internet“sucht“ geschrieben und geredet. es gibt userInnen, die das surfen im web nicht mehr beenden können. sie legen ein ähnliches verhalten wie ein süchtiger an den tag. ohne den täglichen, vielleicht sogar stündlichen blick ins mailkonto und ins netz werden sie unruhig. wenn sie sich dann in die virtuelle welt begeben, dann gibt es kein stoppen. stunden später fühlen sie sich angespannt und erschöpft. und wenn sie ihren besuch im netz beenden haben sie eher ein gefühl von leere und befriedigung stellt sich nicht ein.

die schwierigkeiten mit dem surfen verstärkten sich sicherlich noch durch das web 2.0, da die bedienung eine viel einfachere wurde und gleichzeitig angebot und auswahl nochmals enorm angewachsen sind. das internet ist inzwischen so unübersichtlich, dass selbst suchmaschinen schwer eine ordnung schaffen können. in gierigen momenten verfestigt sich beim surfen der gedanke, dass man nur weiter schauen muss, um die perfekte seite, die absolut richtige information oder das ultimative angebot findet. das internet wird auch exakt so beworben: wenn man sich nur darauf einlässt, dann findet man alle antworten, die man benötigt im netz.

das ist ein trugschluss, denn es würde bedeuten, dass das internet auf jedes subjektive bedürfnis eine antwort hat und dieses befriedigen kann. wir bewegen uns aber in einer virtuellen welt. und virtuell bedeutet auch, dass uns etwas vorgegaukelt wird, das nicht ausschließlich real ist. „second life“ war ein gutes beispiel dafür, wie man in fantasiewelten abtauchen kann. Weiterlesen

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schreibberatung und gier

vielen menschen fällt es schwer, sich hilfe zu suchen, wenn sie an einen punkt gelangen, an dem sie nicht mehr weiterkommen. sie schämen sich dafür, dass sie hürden nicht selbstständig bewältigen können und gehen leider oft genug davon aus, dass alle anderen keine schwierigkeiten haben. die ist ein trugschluss. jeder mensch kann in situationen geraten, die von ihm allein nicht bewältigbar sind. das kann man im zusammenhang mit dem schreiben nicht oft genug betonen. denn das andere extrem stellen die menschen dar, die davon ausgehen, dass die nie an einer hürde scheitern werden.

sicherlich ist es eine gute einstellung, davon auszugehen, dass man mit allem klar kommt. doch sollte man dann trotzdem nicht weiter wissen, kann die krise sehr große ausmaße annehmen. manchmal kann es hilfreich sein, scheitern schon einmal erlebt und daraus gelernt zu haben.

und es gibt eine weitere form des umgangs mit beratung und hilfe. menschen, die gelernt haben, dass es nicht schadet, sich hilfe zu suchen. die aber gleichzeitig nicht aufhören können, hilfe in anspruch zu nehmen. sie grasen alle unterstützenden stellen und einrichtungen ab, sie sind in allen beratungs- und hilfestellen bekannt, ziehen aber kaum konsequenzen aus den gesprächen. dies kann auch in der schreibberatung geschehen.

da kann es vorkommen, dass jemand eine schriftliche arbeit verfassen muss, und der erste schritt nicht darin besteht, damit anzufangen, sondern als erstes die schreibberatung aufgesucht wird. die erwartungen an die beraterInnen sind enorm. da die schreibberatung eine form von dienstleistung ist, wird an die bezahlung die forderung gekoppelt, Weiterlesen