Tagesarchiv: 24. April 2011

„praxisbuch networking“ von andreas lutz – ein buchtipp

seit der entstehung des so genannten web 2.0 tritt eine soziale kompetenz im arbeitsleben immer stärker in den vordergrund: das „netzwerken“, wie es neudeutsch genannt wird. vor allen dingen selbstständige, aber auch angestellte sind gefordert, sich ein netzwerk aufzubauen, das in erster linie über das internet kommuniziert und sich gegenseitig hilfestellung bei der erledigung von aufgaben gibt.

doch so schlicht sollte man dies nicht formulieren. das networking erfüllt noch mehr aufgaben: zum einen sich überhaupt in ein soziales netz einzubinden, nicht allein auf der welt sein ding durchziehen zu müssen. es bietet also auch einen halt. zum anderen aber auch die verschränkung von privatem und beruflichem. etwas, das in der heutigen arbeitswelt unumgänglich scheint. es geht nicht darum, andere zum eigenen vorteil auszunutzen, es geht darum im laufe der zeit gegenseitige unterstützung und hilfsbereitschaft zu signalisieren.

andreas lutz zeigt in seinem „praxisbuch networking – einfach gute beziehungen aufbauen – von adressmanagement bis xing.com„, dass es nicht nur um die digitalen kontakte, sondern vor allen dingen auch die persönlichen, realen geht. dass networking erst einmal nur darauf basiert, seine eigenen kompetenzen, informationen und möglichkeiten anderen anzubieten, ohne den eigenen vorteil im auge zu haben. ein netzwerk wächst, es hat etwas dynamisches, das gepflegt werden muss, aber gleichzeitig auch sozial einbindet.

es gibt heutzutage viele möglichkeiten, sein eigenes netzwerk aufzubauen. im buch wird eine auswahl der möglichkeiten geschildert. es werden ganz praktische tipps gegeben, wie man am angenehmsten auf andere menschen zugeht, was man kommunizieren kann und wie man ein netzwerk pflegt. auch wenn man sich fragen kann, ob das bisherige soziale netz, in dem man gelebt hat, auch ohne einen begriff dafür zu haben, die gleichen konsequenzen hatte, so scheinen manche tipps für das berufsleben hilfreich und heutzutage notwendig. ein blick in die weite welt des networking lohnt sich.

das buch ist 2009 im linde verlag in wien erschienen. ISBN 978-3-7093-0200-2. und noch mehr infos finden sich unter http://www.jeder-ist-unternehmer.de .

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„heringers reizwörterbuch“ von hans jürgen heringer – ein buchtipp

die sprache verwendet worte, die nicht vom himmel fallen, sondern über generationen aus den verschiedensten quellen entstanden sind. das kann man so hinnehmen, die wörter verwenden und sich weiter keinen kopf darum machen. doch manchmal fragt man sich: wer kam auf die idee? was will man damit eigentlich sagen? vor allen dingen die umgangssprachlichen ausdrücke erschließen sich einem nicht gar so schnell.

man nehme nur mal die verabschiedungen: „auf wiedersehen“ versteht ja jeder, auch der gehalt der aussage erschließt sich sofort. doch wie ist das mit „tschüss“? ist das ein abschied für immer, wie bei „und tschüss“? wer kommt auf solch ein wort, es gibt ja nicht wirklich vergleichbares außer „tschö“ oder „tschüssi“. in diesen momenten kann geholfen werden. der sprachwissenschaftler hans jürgen heringer hat sein ganz persönliches, nämlich „heringers reizwörterbuch – unwiderstehlicher deutscher wortschatz“ verfasst.

wie der titel schon erahnen lässt, geht es um eine subjektive auswahl der wörter, die zur analyse „reizen“. darum ist das büchlein auch keine lexikon oder wörterbuch im üblichen sinne, sondern eine lektüre für zwischendurch. es begegnen einem wörter wie „schickimicki“, „luder“, „knutschen“ oder „maloche“, die hergeleitet werden, erklärt werden und deren umfeld ergründet wird.

ein buch, das viele ideen für das schreiben, aber auch worte für texte bietet. zudem spürt man beim lesen, welche freude der autor bei seiner ganz persönlichen auswahl hatte, wie spielerisch die verknüpfungen hergestellt und beschrieben werden. und es zeigt sich, dass für die deutsche sprache beinahe in allen vorstellbaren kulturkreisen und regionen anleihen gemacht wurden, also gelebter multikulturalismus 😉

das buch ist 2011 bei duden – bibliographisches institut in mannheim erschienen. ISBN 978-3-411-71006-5