„heiter weiter“ könnte das motto dieser schreibanregung sein. wie die medien gern mal sagen, es gibt nicht nur negative nachrichten, man möchte auch einmal etwas positives verkünden. doch dann kommen leider hochzeiten aus königshäusern, die eher einer großen inszenierung gleichen, denn einem echten fest. darum schlage ich vor, texte zu verfassen, die einem echten fest, nämlich einem „freudenfest“ gleichen.
einstieg soll die beschreibung des besten festes, an dem man teilgenommen hat, sein. der texte möge nicht länger als eine seite sein. anschließend werden die beschreibungen der feste in der schreibgruppe ohne feedback vorgetragen. danach beschreiben alle teilnehmerInnen ihr ideales fest. wie sollte es durchgeführt werden, was wird geboten, wer wird eingeladen. dieser text wird nicht vorgestellt.
denn der text ist die vorbereitung für eine längere geschichte oder beschreibung. zentral ist das fest, das mit viel freude gefeiert wird. es darf gern ein sittenbild gemalt werden, wie es der maler brueghel abbildete. natürlich darf es auch ruhiger zugehen. die schreibgruppenteilnehmerInnen sollen ihr ganz persönliches freudenfest erfinden. anschließend werden die texte vorgetragen und im feedback wir unter anderem betrachtet, wie weit sich die freude beim fest wahrnehmen lässt.
nun wird das „freudenfest“ zur metapher. es möge ein text verfasst werden, der selber wie ein freudenfest wirkt. eine der schwierigsten formen des ausdrucks in den kreativen professionen bleibt es, wahre freude „rüberzubringen“. schnell rutschen die handlungen in den kitschigen bereich, wirken überzeichnet oder sehr inszeniert. doch der versuch ist es wert: wie verfasst man einen text, der wahre freude wiedergibt? anschließend wir der text in der schreibgruppe vorgetragen und es wird ein ausführliches feedback gegeben.
zum abschluss kann nun ein „schreibgruppen-freudenfest“ gefeiert werden. alle teilnehmerInnen steuern etwas bei, das ihnen bei festen besonders wichtig und lieb ist. es können andere menschen eingeladen werden und es können, wenn gewollt, die letzten „freudenfest-texte“ vorgetragen werden.