in einer zeit, in der individualismus und selbstverantwortung gaaaanz toll sind, in so einer zeit stellen abhängigkeiten von stoffen, dingen oder menschen einen makel dar. auf der anderen seite entstehen anscheinend genau in diesen zeiten verstärkt abhängigkeiten, also wieder einer der vielen widersprüche im sozialen leben, denen wir ausgesetzt sind.
widersprüche wiederum sind ein gefundenes fressen für das kreative schreiben. man kann sie in geschichten und texten so wunderbar aufeinander prallen lassen. darum bietet „sucht“ abseits der persönlichen, niemandem zu wünschenden schwierigkeiten ein weites feld an möglichkeiten der kreativen beschreibung. so kann man neue süchte erfinden, sich überlegen wovon mensch noch abhängig werden kann. ob dies nun nahrungsmittel, handlungen oder menschen sind. da überschneiden sich fetisch, gier und sucht.
das kreative schreiben kann in worte fassen, welche versuche unternommen werden, zur befriedigung der persönlichen bedürfnisse zu kommen, von denen man nicht lassen kann. es kann die kollision zwischen einem kontrollierten, geregelten leben und der abhängigkeit, dem verlust der selbstkontrolle in bezug auf die sucht abgebildet werden. es kann die meist große hilflosigkeit der umwelt in einer lupe betrachtet werden oder es kann das arrangement mit der nicht endenden sucht seziert werden.
sucht ist eines der ereignisse in unserem leben, das sich zu großen teilen unserer kontrolle entzieht. darum verursacht es im alltag und im leben bruchstellen, stellt uns auf die probe. oder um es anders zu formulieren: Weiterlesen →
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