Tagesarchiv: 4. Juni 2011

selbstbefragung (101) – mut

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um den „mut„.

  • wofür hätten sie gern mehr mut? beschreiben sie.
  • wann wandelt sich für sie mutigkeit in sorglosigkeit?
  • welches war bis jetzt ihre mutigste handlung in ihrem leben?
  • und wann hat sie der mut verlassen?
  • was halten sie von mutproben? warum?
  • wer in ihrem umfeld erscheint ihnen besonder mutig?
  • woraus schöpfen sie ihren lebensmut? erklären sie.
  • dürfen sie auch einmal schwach sein? warum?
  • welche reaktionen lassen ihren mut schwinden?
  • mut, angst, selbstbewusstsein und selbstschutz hängen zusammen. wie kombinieren sich diese aspekte bei ihnen, in ihrem leben?
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kreatives schreiben und mut

ja, man kann über helden schreiben, die mutig die welt, menschen oder auch nur den kanarienvogel retten. „mut“ taucht als motiv in geschichten immer wieder auf. doch viel interessanter scheint mir der blick darauf, wie viel mut es kostet, kreativ zu schreiben. das mag in den ohren mancher etwas seltsam klingen, ist es doch nur ein wenig geschichten schreiben, etwas, das in der vorstellung unbeteiligter in die kategorie „das machen frauen in der volkshochschule“ (nichts gegen hausfrauen) gehört.

hier fängt die sache mit dem mut schon an. es ist mutig, sich hinzusetzen, entgegen aller abwertender vorurteile, zum stift zu greifen und der eigenen fantasie freien lauf zu lassen. diejenigen, die diese vorstellung possierlich finden und das kreative schreiben mit schulfaufsätzen vergleichen, scheuen diese form des ausdrucks meistens. denn dabei handelt es sich um den zweiten mutigen schritt: persönliches in einen text einfließen zu lassen.

im vorfeld weiß man nie, was das schreiben mit einem macht. man kann sich ein thema vornehmen, recherchieren und nachdenken, einen plot entwickeln und dann feststellen, dass sich die geschichte in eine ganz andere richtung entwickelt, als man es sich vorstellte. schreiben birgt immer die chance (oder gefahr) in sich, dass dinge einfließen und handlungen geschehen, die im schreibfluss nicht kontrolliert werden können. schreiben kann auch einen mutige form des kontrollverlusts sein, und eben ein ausdruck ganz persönlicher gefühle.

wenn man das kreative schreiben in einer schreibgruppe praktiziert oder es wagt, texte von sich der öffentlichkeit preis zu geben, dann unternimmt man den nächsten mutigen schritt. denn die reaktion der anderen Weiterlesen

schreibidee (263)

tschüss, servus und baba. manchmal ist es zeit, abschied zu nehmen. sich von alten gewohnheiten, von guten freunden oder auch von wohnorten, gegenständen oder jobs zu trennen. das fällt nicht immer leicht, ist manchmal nicht selbstgewählt, doch es verändert unser leben. und geschichten leben von trennungen und abschieden. darum ist diese schreibidee eine anregung für „abschiedsgeschichten„.

als einstieg werden in der schreibgruppe ideen gesammelt, von was man sich verabschieden kann. diese ideen werden am flipchart notiert. die teilnehmerInnen wählen sich einen abschied aus. nun schreiben sie ein 10-schritte-programm, wie der abschied zu vollziehen ist. da kann es darum gehen, sich von einem haustier zu verabschieden, da es gestorben ist, oder sich von seinem eigenen image zu verabschieden oder auch nur von einer reisebegleitung. und doch ist jeder abschied anders, darum erst einmal der blick auf die handlungsabfolge. die jeweiligen 10 schritte werden kurz vorgestellt.

nun wird zu dem gewählten abschied (es kann auch ein neues beispiel gewählt werden) von den schreibgruppenteilnehmerInnen ein abschiedsbrief geschrieben. was wollte man dem gegenstand, der person oder der lebenssituation noch einmal sagen? der brief sollte nicht länger als zwei seiten werden. die briefe werden anschließend ohne feedback in der schreibgruppe vorgetragen.

als letzte vorbereitung für eine längere abschiedsgeschichte, werden abermals am flipchart abschiedsszenen stichwortartig gesammelt. dies können filmszenen, zitate aus romanen oder auch selbst erlebte situationen sein.

anschließend wählen sich die schreibgruppenteilnehmerInnen aus diesem ganzen vorbereitungsbeispielen und -texten ideen aus, die in eine längere abschiedsgeschichte fließen. dabei soll darauf geachtet werden, dass die leserInnen von den freiwilligen oder unfreiwilligen abschieden möglichst tief berührt werden. die texte werden anschließend in der schreibgruppe vorgetragen und in der feedbackrunde wird eine abschiedsskala erstellt, auf der alle teilnehmerInnen jeweils ihre rührung bewerten können.

und dieses mal werden vor dem schluss des schreibgruppentreffens von allen teilnehmerInnen „abschieds-vierzeiler“ verfasst, die wiederum beim verabschieden vorgetragen werden.