ich war bis jetzt nicht in der ausstellung in berlin-neukölln, aber die idee ist eine schöne, die sich auch im biografischen schreiben wunderbar umsetzen lässt. das „museum neukölln“ ( http://www.museum-neukoelln.de ) hat menschen aufgefordert, drei dinge oder gegenstände, die einem im eigenen leben sehr wichtig waren und sind herauszusuchen und zur verfügung zu stellen. anschließend wurden die menschen befragt, welche bedeutung die dinge für sie haben und warum dies so ist. aus den dingen und interviews ist eine kleine ausstellung entstanden, die bis ende dezember besucht werden kann.
diese ausstellung aber auch die idee können eine anregung sein, so etwas einmal entweder für sich auszuprobieren oder in schreibgruppen anzuwenden. es ist wahrscheinlich nicht ganz leicht nur drei dinge auszuwählen, die einem wirklich, wirklich wichtig sind und das eigene leben wiederspiegeln. spannend wird es dann vor allen dingen bei der begründung. warum hat man dieses wandgemälde gewählt und nicht den kochlöffel, mit dem man beständig die leckersten essen für freunde und partnerInnen gekocht hat? warum stammen die gewählten drei dinge alle aus einer zeit, die schon lange vorbei ist und nichts hat bezug zur gegenwart? diese oder andere fragen können sich aus der suche nach den drei dingen meines des lebens ergeben.
und dann lässt sich darüber schreiben. die dinge können beschrieben werden, in die beschreibung kann die eigene lebensgeschichte einfließen. sie können teil einer langen geschichte werden, in der die ereignisse und bedeutungen der dinge nachvollzogen werden. oder man verwendet die dinge ganz anders in geschichten, lässt den persönlichen bezug weg. man kann alle teilnehmerInnen einer schreibgruppe auffordern, jeweils drei dinge des eigenen lebens mitzubringen und alle dürfen anschließend zehn minuten frei über diese dinge erzählen. vieles lässt sich aus bedeutungsvollen (alltags-)gegenständen machen, das die eigene lebensgeschichte wiedergibt. das museum neukölln bietet eine interessante vorlage dafür.