gesetze sind regeln, die sich gesellschaften geben. oder vielleicht sind es doch regeln, die juristen gesellschaften geben. denn, wenn man sie liest, versteht man sie nicht unbedingt. und doch unterliegen alle den gesetzen. manche regeln mögen einem bekannt sein, andere verblüffen, wenn sie zur anwendung kommen. eigentlich gibt es für jeden lebensbereich, also wirklich für jeden lebensbereich, gesetze. zeit, in der schreibanregungen „gesetze zu geschichten“ werden zu lassen.
der einstieg ist recht einfach: alle schreibgruppenteilnehmerInnen notieren sich situationen, in denen sie mit gesetzen „in berührung“ kamen. dies können positive oder negative erlebnisse sein. maximal werden drei kurze berichte von ungefähr jeweils einer seite notiert. diese berichte werden in der schreibgruppe nicht vorgetragen.
zur vorbereitung der weiteren schreibanregungen sollten die gruppenleiterInnen sich ins internet oder zu einem juristen ihres vertrauens begeben und ein paar gesetze raussuchen, die stoff für geschichten sein können. über die homepage des bundesjustizministeriums lässt sich der großteil der gesetze abrufen. ob sozialgesetzbuch, bürgerliches gesetzbuch oder irgendwelche handels- und patentgesetze, hinter jeder regel kann sich ein ereignis verbergen. denn gesetze werden meist erst dann erlassen, wenn eine schwierigkeit und unklarheit auftauchte.
nun stellt die schreibgruppenleitung in der gruppe ein gesetz vor (und liefert möglichst gleich die allgemeinverständliche übersetzung mit, die sie sich erklären lassen hat). zu diesem gesetz (oder paragraphen) soll eine geschichte geschrieben werden, bei der gegen dieses gesetz verstoßen wird. es sollen keine gerichtsverhandlungen oder prozesse beschrieben werden, sondern die ereignisse vorher. es geht auch nicht darum, krimis zu verfassen, aber möglich ist es natürlich schon. die geschichten werden anschließend in der schreibgruppe vorgetragen.
im anschluss wird abermals mindestens ein gesetz vogestellt, eventuell auch mehrere, zu denen eine geschichte verfasst werden soll, in der jemand von dieser gesellschaftlichen regel profitiert hat, jemandem geholfen wurde. auch hier wieder der kreativität freien lauf lassen. auch diese geschichte wird vorgetragen und es findet eine feedbackrunde zu vorigen und dieser story statt.
und zum abschluss dürfen alle schreibgruppenteilnehmerInnen ein gesetz ihrer wahl erfinden, das sie schon immer für unsere gesellschaft wichtig fanden. die gesetze werden in der abschlussrunde der schreibgruppe kurz vorgestellt.
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