die andere fürchterliche seite des lebens nach der letzten schreibidee soll raum in dieser schreibanregung finden: der horror. oder in anderen worten das grauen, die abscheu, das entsetzen, der schrecken und das gräuel sind niederzuschreiben. in dies ist also eine schreibanregung zu „horrorgeschichten„.
es gibt zwei formen des horrors, den splatter-artigen und den psychohorror. die herangehensweisen sind verschieden. beginnen wir mit den schleichenden psychopathischen geschehen. hier ergeben sich erst sehr spät in der geschichte die höhepunkte. der spannungsbogen wird ausgereizt bis zum zerreissen. es deutet sich nur am rande eine verstörung, eine unklarheit an, und dann noch eine und noch eine. die schreibgruppenteilnehmerInnen werden aufgefordert, ein fokussiertes freewriting zu der überschrift „bedrohliche verstörungen“ zu verfassen. es wird nicht vorgetragen.
im anschluss überlegen sich alle teilnehmerInnen drei szenen, die von außen betrachtet und für ihre protagonisten sehr verstörend wirken können. es wird eine szene ausgewählt und eine geschichte dazu verfasst. einzige vorgabe, das ende sollte offen bleiben, der höhepunkt der geschichte also nicht stattfinden. die geschichten werden vorgetragen und es findet eine kurze feedbackrunde statt.
nun ändert sich die horror-strategie. es geht um die bedrohlichen, unausweichlichen situationen. ganz platt, um die situation, in der man mit einem sehr wütenden menschen, der ein messer in der hand hält in einem zimmer eingesperrt ist. was passiert als nächstes? zu dieser szene soll eine kurz-kurz-geschichte von maximal einer halben seite länge verfasst werden. ein happy-end ist verboten. die kurz-kurz-geschichten werden vorgelesen.
zum abschluss werden auf dem flipchart verstümmelungs- und tötungsarten der außergewöhnlichen art gesammelt. die filmindustrie bietet seit jahrzehnten viele ideen dazu. nur keine hemmungen, die schreibgruppe sollte aus ihrem fantasiepool in vollen zügen schöpfen, es ist ja fiktion. anschließend wird eine längere geschichte verfasst, die der rubrik „splatter“ (= spritzen (von blut)) alle ehre macht. die splattergeschichten werden vorgetragen und es findet eine feedbackrunde statt. der fokus liegt beim feedback auf der frage, wie der splatter-effekt noch verstärkt werden könnte.
sollte die schreibgruppe enden, wenn es schon dunkel ist, gehen die teilnehmerInnen möglichst gemeinsam nach hause 😯 .