Tagesarchiv: 1. September 2011

schnickschnack (100)

es klingt spannend, es bietet viele möglichkeiten und es macht otto-normalverbraucher zum journalisten. im internet wird beständig geschrieben, neues produziert, kommentiert und weitergedacht. man klickt sich manchmal einen wolf, bis man „alle“ stimmen zu einem thema gefunden hat. da freut es, wenn menschen bündeln, vorsortieren und einen kleinen überblick geben.

bis vor einer weile fehlte noch das programm dazu, alles zu bündeln. man saß also vor dem computer und versuchte diverse links in den blogtext zu integrieren, twitter, facebook und vieles andere zu durchkämmen. das soll nun leichter gehen mit „storify„, einem tool, das einen zum jäger und sammler von beiträgen macht, sie bündelt und wiederum in einer einheitlichen oberfläche als dossier zur verfügung stellt. diese dossiers kann man nun in seinen blog integrieren oder den link dorthin veröffentlichen.

beim blick auf die homepage http://storify.com/ fällt auf, dass es keine suchfunktion, sondern nur ein paar vorgeschlagene und empfohlene dossiers gibt. man muss sich schon anmelden, um mehr einsicht in die angebote zu bekommen. doch auch das anmelden wird nicht gerade gut erklärt. wenn ich das richtig verstanden habe, benötigt man einen twitter-zugang, um sich damit wiederum bei storify anmelden zu können.

aber wenn man das getan hat, dann geht alles ganz einfach mit rüberziehen, ein paar worte schreiben, bündeln und veröffentlichen. es wird wohl auch ein code des dossiers generiert, denn man in den eigenen blog integrieren kann. ich werde es noch ausprobieren und berichten, aber das lob zum tool ist schon sehr positiv. so kann das social-web endlich umfassend genutzt werden. wer neugierig ist, probiere es einfach mal aus. ach so, noch eins: das ist bis jetzt die beta-version des tools.

Werbung

schreibpädagogik und eifersucht

es geht nicht darum, ob es in schreibgruppen eifersüchteleien geben mag und wie damit umzugehen ist, wenn man die gruppe anleitet. an allen orten, an denen menschen aufeinandertreffen kann es zu kleinen konkurrenzen kommen, da unterscheiden sich die formen und wege wenig. nein es scheint mir wichtiger, einen blick auf eine recht spezielle form der eifersucht bei kreativen tätigkeiten zu werfen.

teilnehmerInnen von schreibgruppen berichten öfter davon, dass ihre freunde, bekannte oder lebensabschnittsgefährtInnen sich darüber lustig machen, was sie denn für ein hobby gewählt haben oder welchen seltsamen interessen sie folgen. meist beginnen die äußerungen mit einer abwertung der tätigkeit. es wird gern formuliert, dass es sich ja um so ein volkshochschul-ding handle (was überhaupt nicht gegen volkshochschulen spricht) und eher hausfrauen vorbehalten sei (was auch überhaupt nicht gegen die arbeit im haushalt spricht). in den bewertungen der sender dieser botschaften sind volkshochschulen und hausfrauen negativ besetzt. allein dies wirft etliche fragen auf.

aber man befindet sich in diesem moment an dem punkt, ob man überhaupt auf die äußerungen eingehen will. denn wenn man versucht sich zu rechtfertigen wertet man im gleichen atemzug auch die volkshochschulen und hausfrauen ab. gleichzeitig scheint es aber sinnvoll zu vermitteln, was schreibgruppen oder kreatives und biografisches schreiben so interessant und anregend macht. die eifersucht speist sich meist aus dem erleben, dass die schreibenden mit großer begeisterung von den dynamiken der neuen tätigkeit berichten. da hat jemand etwas für sich gefunden, da findet jemand einen neuen ausdruck seiner oder ihrer selbst.

als teilnehmerInnen von schreibgruppen führt man seinem umfeld vor, dass schreiben eine wirkung auf die eigene person hat. man verändert sich, man kommt sich näher und findet schriftlich worte für das eigene befinden. dabei kann es zu entwicklungen kommen, die der umgebung bedrohlich erscheinen. meist handelt es sich in diesen momenten um Weiterlesen