kreatives schreiben und eifersucht

schaut man sich dramen, beziehungsfilme und liebesfilme im kino an, dann fällt auf, dass eine tragende rolle im plot immer die eifersucht spielt. sie gibt der geschichte wendungen, knackige dialoge, höhepunkte, versöhnungen und vieles mehr. meist ist es ein missverständnis, das erst ein happy-end ermöglicht. die menschen müssen sich trennen, um wieder zueinander zu finden. oder man trennt sich für immer, geht seiner wege und stellt zu einem späteren zeitpunkt fest, dass es ein fehler war (drama).

beim kreativen schreiben kann die eifersucht ebenso das salz in der suppe einer geschichte sein. beziehungskonflikte um geld oder das sorgerecht für die kinder sind erst dann richtig griffig, wenn neid und eifersucht ins spiel kommen. und es bietet sich an, die auseinandersetzungen in dialoge zu fassen. denn eine schlichte aussage wie „er / sie war eifersüchtig.“ transportiert keine geschichte. um noch einmal auf die filme zurückzugreifen: zu einer gehörigen portion eifersucht gehören auch übersteigerte reaktionen. die geschichten leben nicht davon, dass die protagonistInnen wie vernünftige menschen handeln und sich zusammensetzen, um das problem zu klären und missverständnisse aufzulösen.

um den spannungsbogen in einer geschichte zu halten, sollte die eifersucht auch nach der ersten auseinandersetzung nicht gleich mit einer versöhnung aufgelöst werden (dies entstpricht auch nicht der realität). ist das misstrauen einmal gesät, benötigt es eine gewisse zeit, bis sich wieder grundvertrauen einstellt und das entspannte aufeinander zugehen wieder möglich wird.

natürlich transportiert man damit ein beziehungskonzept, das vielleicht nicht das eigene ist. hier geht es nicht um die abbildung der realität, es geht um den rahmen, der eine geschichte lebhaft macht. man muss sich im vorfeld überlegen, ob man so schreiben möchte. doch wenn man sich dafür entschieden hat, dann ist sehr viel möglich.

allein die dialoge können in verschiedene richtungen gesteuert werden. da sind die gegenseitigen verletzungen, die ausgeteilt werden oder die schon humorvollen auseinandersetzungen, die meist um schuldzuweisungen gehen: du hast … nein, du hast damals … . oder die protagonistInnen vergleichen sich mit den affären des gegenübers: was hat er / sie, was ich nicht habe? auch in diesem moment entsteht viel raum für lebhafte dialoge. daneben können die gefühlslagen der einzelnen personen analysiert werden, des kann position für eine person ergriffen werden, die leserInnen können nur einen teil der hintergrundinformationen erhalten und selber spekulieren, ob es wirklich zu einem seitensprung kam.

die eifersucht ist eine der dankbarsten emotionen für das kreative schreiben (und für das leben?) 😉

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