Tagesarchiv: 7. September 2011

biografisches schreiben und auto

autos haben bei uns anscheinend eine große bedeutung. auch wenn sich mir diese bedeutung bis heute nicht vollständig erschließt, möchte ich sie hier nicht in abrede stellen. für manch einen ist es schon aus beruflichen gründen ein rollendes wohnzimmer. man kann sich, auch wenn es windschutzscheiben gibt, darin zurückziehen und durch die karosserie von der umwelt distanzieren.

daneben sind autos für viele menschen statussymbole. man drückt sich über sein auto nach außen aus. es ist bei uns eher verpönt, seinen status anderen menschen zu zeigen, die einkommensverhältnisse offen zu legen. das auto ist eine der wenigen möglichkeiten, über die menschen signalisieren, dass sie wohlhabend sind (obwohl es sicherlich eine menge nobelkarosserien gibt, die über pump finanziert sind).

wenn man diese beiden aspekte in bezug auf das biografische schreiben betrachtet, dann hat zum beispiel das erste auto im leben eine wichtige funktion für die zunehmende unabhängigkeit des einzelnen. also schauen sie sich genau an: wann hatten sie ihr erste auto? was bedeutete dies für sie? wohin sind sie damit gefahren? welche reisen machten sie mit ihren autos? was haben sie in ihren autos erlebt? hätten sie diese dinge auch ohne ihr auto erlebt?

man kann noch einen schritt weiter gehen. man kann auf einer zeitlinie parallel eintragen, was sich im leben veränderte und welche autos man zu dieser zeit fuhr. denn partnerschaften, kinder oder jobs haben meist Weiterlesen

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schreibgruppen selber gründen (04)

ort

bevor eine schreibgruppe gegründet werden kann, benötigt man eigentlich einen ort, an dem die gruppe sich treffen kann. dies bedeutet, dass man sich schon im vorfeld gedanken gemacht haben muss, wie viele teilnehmerInnen maximal dabei sein können, wie gut der treffpunkt erreichbar sein sollte und ob der gruppenraum gemietet werden soll und etwas kostet oder man versucht einen kostenlosen raum zur verfügung gestellt zu bekommen.

sie als organisatorIn und initiatorIn sollten sich dazu im vorfeld gedanken gemacht haben. als zweite variante können sie aber auch ein planungstreffen im hinterzimmer einer kneipe oder in einem cafe ins leben rufen und dieses dazu nutzen, gemeinsam einen ort auszuwählen. ganz gleich, wie sie sich entscheiden, ein paar kriterien sollte der ort erfüllen:

  • genug schreibfläche für die teilnehmerInnenzahl sollte vorhanden sein. dabei ist zu bedenken, dass manche schreibanregung auch noch platz für große blätter, utensilien und gegenstände benötigt.
  • die sitzgelegenheiten sollten bequem genug sein, um länger darauf sitzen zu können.
  • die beleuchtung in dem raum sollte hell genug sein, um gut schreiben und vorlesen zu können.
  • der raum sollte ein gute klima haben. das bedeutet, im winter kann man angenehm heizen und im sommer kann man lüften, ohne das gefühl zu haben, auf einer autobahn zu sitzen.
  • die lärmquellen in der umgebung sollten sich im rahmen halten. ein wenig lärm lenkt eine schreibgruppe meist nicht groß ab, aber dauerhafter lärm kann teilnehmerInnen am schreiben hindern.
  • finden die jeweiligen gruppentreffen länger als zwei stunden statt, sollte es möglichkeiten geben, kaffee und tee zu kochen.
  • saubere toiletten sollten vorhanden sein.
  • etwas zeitliche flexibilität sollte in dem raum möglich sein. wenn etwas noch nicht ganz abgeschlossen ist beim gruppentreffen, sollten nicht schon die nächsten raumnutzerInnen vor der tür stehen.
  • der zugang zu dem raum sollte leicht sein. sowohl an die schlüssel muss man leicht kommen als auch für alle teilnehmerInnen sollte der raum leicht zu finden sein.
  • eine tafel oder ein flipchart sollten in dem raum sein. je weniger material alle anschleppen müssen, umso besser.
  • die lage des schreibortes sollte zusätzlich die möglichkeit bieten, vor-ort ein paar interessante schreiborte finden zu können. eine belebte umgebung ist dafür ideal.

diese kriterien stellen den idealen gruppenraum für schreibgruppen dar. an manchen punkten muss man sicherlich abstriche machen. lassen sie ruhig die teilnehmerInnen der schreibgruppe den raum beurteilen. und falls sich herausstellt, dass der ort für die schreibgruppe doch nicht geeignet ist, begeben sie sich am besten mit allen teilnehmerInnen auf die suche nach einem besseren raum. sie sollten sich nicht allein die verantwortung für das gelingen der schreibgruppe aufbürden.