Tagesarchiv: 14. September 2011

schreibidee (306)

wenn es dann hier schon die ganze zeit um das trinken geht, dann kann man dies auch in einer schreibidee aufgreifen. betrachtet man allein, welche getränke einzelne gesellschaften und kulturräume wie verwenden, dann ergeben sich unterschiede, die mit landschaften, soziologie und kulturellen traditionen bzw. der historie zu tun haben. und so ist neben frankreich, deutschland eines der traditionellen wein-länder. hier soll eine schreibanregung zur „weinprobe“ gegeben werden.

bevor schreibgruppenleiterInnen eine weinprobe als schreibanlass durchführen, sollten sie im vorfeld die gruppe fragen, ob es interesse gibt und direkt nachfragen, ob sich zum beispiel trockene alkoholiker unter den teilnehmerInnen befinden. man kann alternativ auch tee-verköstigungen oder mineralwasser-proben in der schreibgruppe durchführen. sind alle teilnehmerInnen interessiert und einverstanden, kann es losgehen.

zum einstieg in das thema, kann dieses mal eine selbstbefragung zum thema „wein trinken“ stehen. wann trinken die schreibenden wein? trinken sie überhaupt wein? sind sie weinkennerInnen? am besten verteilt man einen kleinen fragebogen, der von allen ausgefüllt und behalten wird. anschließend sollte noch ein cluster zum thema wein erstellt werden. daraus entsteht eine kurze, maximal drei seiten lange geschichte, die in der schreibgruppe ohne feedbackrunde vorgetragen wird.

dann kommt es zur eigentlichen weinprobe. entweder wird sie von den schreibgruppenleiterInnen selber durchgeführt oder die gruppe hat sich jemanden eingeladen, fährt in einen weinberg und führt so eine weinprobe durch. während der weinprobe werden notizen gemacht. zu den weinen, zum ablauf, alles, was einem bei der durchführung in den sinn kommt. zusätzlich anregend kann es sein, vor der weinprobe noch einen geschichtlichen abriss über die historie des weines zu geben.

anschließend wird eine längere geschichte zur weinprobe geschrieben. in der geschichte sollte auf alle fälle eine weinprobe stattfinden, alle anderen abläufe sind den schreibgruppenteilnehmerInnen freigestellt. danach werden die geschichten in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine ausführliche feedbackrunde statt. diese kann man dann in eine gemütliche weintrinkende runde übergehen und das schreibgruppentreffen damit ausklingen lassen.

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kreatives schreiben und trinken

das trinken bietet in geschichten mehrere funktionen an:

es kann im mittelpunkt stehen, wenn viele, zwei oder ein mensch sich dem alkohol zuwenden und beim trinken so einiges geschieht. es können unterhaltungen, abstürze oder annäherungen sein, die vom trinken befördert werden. beim schreiben eines textes oder einer geschichte, kann auf den trinkprozess immer wieder zurückgegriffen werden, um die stimmung der situation wiederzugeben. neben körperlichen reaktionen kann zum beispiel „zögerlich“ das glas ergriffen werden, nur am wein „genippt“ werden oder das glas „in einem zug geleert“ werden.

das trinken kann am nebenschauplatz stattfinden und langsam in den vordergrund rücken. wenn sich zum beispiel zwei menschen in einer bar treffen, und neben ihnen eine gruppe immer lauter und ausfallender wird, da sie beständig mehr alkohol konsumiert. so drängt sich das trinken langsam in den vordergrund, da das treffen der beiden durch das trinken anderer beeinflusst wird. dies kann bis zu einer eskalation anwachsen. aber auch in alkoholfreien situationen kann das trinken eine nebenrolle spielen. wenn zum beispiel ein marathonlauf beschrieben wird, dabei die gedanken der laufenden wiedergegeben werden und an den stationen die isotonischen getränke entgegengenommen werden.

und das trinken kann als charakterisierung dienen. nach dem motto: „zeige mir, was du trinkst und ich sage dir, wer du bist“. so ist das trinken ein teil des ambientes, das die protagonistInnen umschreibt. ob dies nun der schnelle morgenkaffee, der champagner beim pferderennen oder der whiskey im club ist, mit getränken Weiterlesen