Tagesarchiv: 18. September 2011

schreibgruppen selber gründen (06)

teilnehmer_innen

wenn sie eine schreibgruppe gründen, sollten sie sich mit als erstes gedanken darüber machen, wie viele teilnehmerInnen sie gern in der gruppe hätten. es gibt gute gründe dafür, die gruppe nicht zu groß zu planen. natürlich kann man schreibgruppen mit mehr als 15 teilnehmerInnen veranstalten. doch zu einer intensiven schreibarbeit gehört auch die möglichkeit, die entstandenen texte vorzutragen und ein feedback zu erhalten. dies ist die beste möglichkeit, das eigene schreiben beständig weiterzuentwickeln.

nun male man sich eine schreibgruppe mit 20 teilnehmerInnen aus und stelle sich vor, wie alle ihre texte vorstellen und eine feedbackrunde dazu stattfindet. damit wäre die zeit des schreibgruppentreffens vorüber und alle wären mit großer wahrscheinlichkeit erschöpft, ob der vielen spannenden und interessanten texte. 10 teilnehmerInnen ist eine angenehme größe und eigentlich die grenze für intensives arbeiten. natürlich ist es spannend die ergebnisse möglichst vieler menschen kennenzulernen, aber intensives arbeiten ist ab einem bestimmten punkt kaum mehr möglich.

sie dürfen zu beginn bestimmen, wie viele teilnehmerInnen gewünscht sind und die anmeldeliste ab einer bestimmten interessentInnenzahl schließen. sollte es eine große nachfrage für ihre idee geben, wäre zu überlegen, ob man die anderen nicht dazu einlädt, noch eine schreibgruppe zu gründen. ebenso ist es vorstellbar, dass alle interessierten zum ersten treffen zusammenkommen, um die gruppe entscheiden zu lassen, wie weiter verfahren wird.

es kommt aber nicht so häufig vor, dass schreibgruppen überrannt werden. doch abseits des interesses spielt bei der zahl der teilnehmerInnen auch die raumsituation eine große rolle. es sollten alle genug platz haben, sich beim schreiben auszubreiten und eventuell ein wenig abseits setzen zu können. ist dies nicht der fall, Weiterlesen

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web 2.71 – peter elbow

für jede entwicklung im alltag gibt es vorreiter, die meist erst einmal schief angesehen werden, wenn sie versuchen neue ideen umzusetzen. einer der vorreiter einer neuen schreibpädagogik an hochschulen und schulen ist peter elbow aus den usa. von eigenen schreibschwierigkeiten ausgehend hat er sich die frage gestellt, was beim wissenschaftlichen schreiben anders laufen müsste, um die eigene krise zu überwinden.

dabei stieß er neben vielen anderen dingen auf das „freewriting“ als methode, überhaupt in einen regelmäßigen schreibfluss zu kommen. einmal angefangen, fiel ihm auf, dass dem wissenschaftlichen schreiben jegliche form von kreativem geraubt wurde. die starren strukturen des schreibens brach er mit seinen büchern auf. besonders oft wird „writing with power“ von schreibpädagogInnen erwähnt und zitiert.

er lehrt an der university of massachusetts in amherst und befindet sich weiter im diskurs um lern- und lehrkonzepte, auch über das schreiben hinausgehend. das kreative schreiben wird auch in deutschland gern als unwissenschaftliche herangehensweise abqualifiziert, erscheint etlichen wissenschaftlerInnen suspekt. aktuellere texte von peter elbow sind auf dieser homepage zu finden: http://works.bepress.com/peter_elbow/ . alles in englisch, aber weiterhin anregend und nachdenklich machend. es kann sich an hochschulen noch viel verändern, wenn sich jemand dafür einsetzt. elbow macht dies weiterhin.