Tagesarchiv: 28. September 2011

schreibgruppen selber gründen (08)

geld / kosten

generell ist schreiben eines der preiswertesten hobbys, wenn man nicht gerade einen füller aus platin, hangeschöpftes papier und ein laptop der extraklasse verwendet. somit sind auch die kosten für schreibgruppen im überschaubaren bereich. dazu ist es aber notwendig, dass die gruppe sich selbstorganisiert. ist die nicht der fall, kann es schnell etwas teurer werden. sucht man sich zum beispiel eine professionelle schreibgruppenleitung (was sicherlich viele vorteile hat), dann ist diese natürlich zu bezahlen.

es gibt noch mehr details, die kosten für eine schreibgruppe verursachen können. vor allen dingen ein raum, der sich für gemeinsames schreiben eignet, ist nicht immer für lau zu haben. da kommt es auf die umgebung an, in der man lebt. für selbstorganisierte gruppen stellen in manchen regionen stadt(teil)zentren räume kostenlos zur verfügung, andere hätten gern die übernahme der selbstkosten und richtige tagungsstätten verlangen auch miete.

früher hatten viele kneipen kleinere hinterzimmer und nicht unbedingt nur säle oder große räume für feiern. das ist heute nicht mehr so oft der fall. doch wenn man solch einen ort findet und das gefühl hat, dass genug ruhe zum schreiben herrscht, dann kann man solche räume, wenn getränke konsumiert werden, oft auch kostenfrei erhalten.

für kleinere schreibgruppen kann man sich auch privat bei jemandem treffen. doch dabei sollte man gut überlegen, ob man den veranstaltungsort zum beispiel reihum wechselt oder sich immer bei derselben person trifft, da sie den idealen raum besitzt. soll nebenher gegessen und getrunken werden? gibt es einen klaren zeitlichen anfang und ein Weiterlesen

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schreibberatung und qual

„qual“ ist ein recht drastischer begriff für die situation, in die jemand aufgrund seiner schwierigkeiten mit dem schreiben geraten kann. es ist immer ein subjektives empfinden, wie groß der leidensdruck ist. „leidensdruck“ ist eigentlich der bessere begriff, da „druck“ variieren kann. das hängt mit der frage zusammen, welche strategien und ausweichhandlungen zur verfügung stehen, um die schwierigkeiten zu umgehen. dies ist zwar nicht die ideale lösung, aber es ist eine möglichkeit, den druck zu reduzieren.

und doch mag es von manchen menschen als qual empfunden werden, einen bericht oder eine text schreiben zu müssen, vor dem leeren papier oder bildschirm zu sitzen und nicht starten zu können. ein gedanke, versagensangst oder vielleicht zu hohe erwartungen an sich selbst führen zu der schwierigkeit, mit dem schreiben zu starten oder es unverkrampft weiterzuführen.

wichtig in der beratung ist es, die beschreibung des leidensdrucks, den klientInnen zu überlassen. nur sie empfinden so und beraterInnen können diesen zustand niemals vollständig nachvollziehen. da mag jemand eine situation beschreiben, die einem als beraterIn nicht dramatisch erscheint, und doch fühlt es sich für die oder den ratsuchenden so an. es ist kontraproduktiv, wenn man versucht den emotionalen zustand in der beratung zu bagatellisieren. in diesem moment fühlen sich alle klientInnen übergangen oder denken, sie seien die einzigen mit diesen schwierigkeiten, alle anderen kommen damit besser klar.

auch der hinweis, dass man ja schon viel geleistet habe, das wetter schön sei und gelassenheit weiterhelfen kann, ist für ratsuchende in diesen momenten nicht nachvollziehbar. empathische atmosphäre zu schaffen, bedeutet klientInnen in ihren anliegen ernst zu nehmen, also auch in ihren emotionalen befindlichkeiten. und ist „qual“ das was die ratsuchenenden empfinden, dann ist es die aufgabe von schreibberaterInnen, gemeinsam mit den klientInnen nach handlungsmöglichkeiten zu suchen, wie sich das gefühl von qual Weiterlesen